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Was taugen chinesische Billigheimer?

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Willi
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Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von Willi » 3. Juni 2018, 14:20

Grüß Euch!

Vor einiger Zeit habe ich mir chinesische Billigruten gekauft. Vom Aussehen her kann man nicht meckern und auch das Material scheint i.O zu sein. Eine Mischung aus Glasfaser und Kohlefaser, wobei dem Gewicht nach zu urteilen, der Kohlefaseranteil überwiegt.

Eine Rute ist 3,6m lang, besteht aus 4 Teilen (teleskop) und wiegt 80g, die andere ist 4,5m lang, besteht aus 5 Teilen (teleskop) und wiegt 115g.
Beide haben eine Transportlänge von 115cm und besitzen eine typisch, chinesische Griffform, sowie einen Lilian an der Rutenspitze.

Geliefert wurden sie in einem an sich ganz ordentlichem Stofffutteral.

Die Ruten habe ich an der Rodl schon einmal kurz ausprobiert. Der kurze Griff war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Wurf- und Drillverhalten der kürzeren Rute war ganz in Ordnung - zumindest bei Forellen bis 30cm. Die Rute ist eher hart ausgelegt und entspricht etwa der Tenkara-Aktion 7:3

Die längere Rute ist weicher ausgelegt (zwischen 6:4 und 7:3) und schwingt beim Wurf stark nach (schwabbeln), was für unerfahrene Fischer sehr störend ist um einen sauberen, gezielten Wurf zu erreichen. Im Drill ist sie aber sehr angenehm und federt die fluchten sauber ab.

Morgen will ich die Ruten an der Ager testen, da dort Fische um 40cm und darüber sehr wahrscheinlich sind - na gut, für mich wohl nicht, aber man wird doch noch hoffen dürfen. :roll: :mrgreen:

Wie auch immer, es wird sich zeigen, ob die Ruten auch mit höher preisigen mithalten können.

Ich habe die Ruten übrigens verbilligt erworben. Die kurze um €15,99 (Normalpreis: €25,70) und die lange um €19,99 (Normalpreis: €35,70).

Gruß, Willi
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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von StoneFly86 » 3. Juni 2018, 19:02

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg mit deinen neuen Gerten, ich persönlich habe auch mehrere Ruten aus China und bin sehr zufrieden damit. :)
Beim Fliegenfischen bewegt man sich von Stufe zu Stufe.
Ist eine erreicht, sieht man schon die nächste und will hinauf.
- Mel Krieger

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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von Patrickpr » 3. Juni 2018, 19:38

Wünsche dir Petri Heil mit den Ruten!

Billig ist nicht immer gleich schlecht, bin ich der Meinung ;)

lg
LG Patrick

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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von StoneFly86 » 3. Juni 2018, 23:27

Da geb ich dir Recht Patrick. Shakespeare baut auch Top Ruten für kleines Geld. Von denen hab ich auch einige.
Beim Fliegenfischen bewegt man sich von Stufe zu Stufe.
Ist eine erreicht, sieht man schon die nächste und will hinauf.
- Mel Krieger

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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von Oldy43 » 3. Juni 2018, 23:52

Habe vor Jahren einige hand made Ruten zusammengekauft,ob da Chinablanks dabei waren? Ich weis es nicht...

Ich spekuliere anderer seit auf ein China Seidenschnur zum Preis von ca. 50€ ;)

Siehe viewtopic.php?f=74&t=240&p=2250#p2250
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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von fliegenbinder » 4. Juni 2018, 15:39

Ein Freund von mir hat sich bereits mehrmals bei "Wisch" oder wie das heißt Chinaware gekauft.
Wie hier bereits angeführt, schaut die Ware gut aus und ist sicherlich auch fischbar. Billig muss ja nicht immer schlecht sein, stimmt.

Ich jedoch bin der Meinung, dass, wenn man sich schon Gespließte um Hunderte von Euro und Tageskarten weit jenseits der 50.-Euro leistet bzw gönnt, dann sollte man sich doch auch ordentliches Equipment leisten. Man kauft sich ja nicht alle Tage oder jedes Jahr eine neue Rute oder Rolle!

Also Leute, kauft weiterhin beim Heusserer Wolfgang oder dem Händler Eures Vertrauens. Da seid Ihr immer auf der guten Seite, falls mal was kaputt geht und die Beratung stimmt auch!!!

Gruß, Karl

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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von Oldy43 » 4. Juni 2018, 16:07

fliegenbinder hat geschrieben:
4. Juni 2018, 15:39
Ein Freund von mir hat sich bereits mehrmals bei "Wisch" oder wie das heißt Chinaware gekauft.
Wie hier bereits angeführt, schaut die Ware gut aus und ist sicherlich auch fischbar. Billig muss ja nicht immer schlecht sein, stimmt.

Ich jedoch bin der Meinung, dass, wenn man sich schon Gespließte um Hunderte von Euro und Tageskarten weit jenseits der 50.-Euro leistet bzw gönnt, dann sollte man sich doch auch ordentliches Equipment leisten. Man kauft sich ja nicht alle Tage oder jedes Jahr eine neue Rute oder Rolle!

Also Leute, kauft weiterhin beim Heusserer Wolfgang oder dem Händler Eures Vertrauens. Da seid Ihr immer auf der guten Seite, falls mal was kaputt geht und die Beratung stimmt auch!!!

Gruß, Karl
Servus Karl,

Du hast im Prinzip vollkommen recht !

Das mit der Seidenschnur ist ein Extra, da ich alle Rollen neu vom Wolfgang bespult habe...

Sofern ich mit der Chinaware zufrieden sein sollte, gibt es eine Wurfschnur 1x befischt zu haben :D
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wünscht Dir
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Re: Was taugen chinesische Billigheimer?

Beitrag von Willi » 4. Juni 2018, 20:23

Zu den Ruten:
Ich hab sie heute an der Ager ausprobiert. Die längere ist wie schon gesagt sehr schwabbelig im Spitzenbereich, was bei Wind (war heute immer wieder mal windig) die Wurfpräzision unmöglich macht. Bei Windstille muss man schon ein bisserl Übung haben um das auszugleichen. Drill gab es mit der Rute leider keinen, da ich sie nur kurz probiert hatte, weil sie mir bei dem Wind einfach keinen Spaß machte.

Die 3,6m Rute ließ sich vernünftig und halbwegs präzise werfen. Man merkt aber deutlich den steifen Blank, der auch eine halbwegs gute Rückmeldung gibt, wenn man sich darauf konzentriert.Der Drill einer 40er Rebo stellte kein Problem dar und es schien, als ob noch Reserven vorhanden wären.

Kurzum, diese Rute eignet sich durchaus zum Tenkarafischen, wenn man es mal ausprobieren möchte und nicht gleich einen 3-stelligen Betrag ausgeben will.Das Feeling, die Präzision, die Feinheit und den Drillspaß einer "echten" Tenkararute erreicht sie aber nicht.

Meine Ruten von Tenkara Times sind zwar auch "Made in China", aber spielen deutlich in einer anderen Liga. Das beginnt beim Korkgriff der wirklich sehr gut in der Hand liegt, über den Blank, der eine für die Rute abgestimmte Aktion hat und mit dem man Schwingungen fein auf die Fliege übertragen kann und auch (mit etwas Übung) sehr gute Rückmeldung bekommt bis zum Drillverhalten, das die Fluchten weich und sauber abfedert. Außerdem ist sie um einiges leichter.

China-Billigruten - nicht nur im Tenkarabereich - können ganz in Ordnung sein, müssen es aber nicht. Es gibt auch viel Schrott am Markt, der sein Geld nicht wert ist. Natürlich hängt es auch immer von einem selber ab, was man davon erwartet.
Übrigens lassen die meisten Gerätehersteller in China und anderen Billiglohnländern fabrizieren. Auch "Große Marken", haben Produktionen dort. Allerdings ist da aber auch (hoffentlich) eine dementsprechende Qualitätssicherung und Produktionsvorgabe gewährleistet.

Gruß, Willi
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