Um den Schonzeitkoller und die anglerische Abstinenz was Forellen anbelangt ein wenig zu übertauchen möchte ich euch heute mein Highlight 2019 präsentieren. Der ein oder andere wird den Bericht bzw. Rückblick vielleicht schon kennen.
Am 30. September letzten Jahres machte ich mich mit einem Angelkollegen in das in etwa 1h entfernte Revier der Savinja des Vereines RD Sempeter auf. Den Oberlauf bzw. den Mittelteil der Savinja kenne ich mlw. schon recht gut aus den letzen beiden Jahren wo ich so an die 15 Angeltage verbracht habe...
Nun sollte es also einmal der Unterlauf werden. Ein mir völlig unbekannter Abschnitt, welcher aber auch schon eine höhere Anzahl an Aiteln beheimatet als der Oberlauf wo sie fast nicht vorkommen.
Hier ist die Savinja schon ein Fluss und kein gedrungener bzw. etwas breiterer Bach wie im Oberlauf. Riesige Kalkplatten machen einem hier das Leben schwer - oder auch nicht... wie sich herausstellen sollte.
So um halb 9 oder 9 dürfte es gewesen sein - die Sonne war schon gut draußen. So entschied ich mich für ein kleineres Trockenfliegenmuster(Muster von Sigi/dryflyonly) in der Größe 18 mit 0,12er Vorfach. Innerhalb der ersten Stunde konnte ich einige kleine Äschen zwischen 20-30 cm fangen. Ein guter Start also.
Nach diesem Intermezzo wollte auf die trockene aber irgendwie nichts mehr gehen und wir sattelten auf kleine Nymphenmuster um. Es wurde zwischen dunklen Hare's Ear und einer violett/grau gebundenen Variante (ich weiß den Namen nicht) gewechselt.
Ich konnte noch die ein oder andere Regenbogenforelle ans Band ziehen und war bis dato recht zufrieden mit dem Angeltag.
Was man hier wissen muss. Zwischen diesen Kalkplatten gibt es laufend tiefe Rinnen wo es 50-100cm weiter runter geht... und hier sollte am Uferrand mein Highlight 2019 auf mich warten.
Quer Stromauf 1x gemendet und Bamm. Rute krumm. Sofort war klar, das ist ein guter. Bremse noch schnell nachjustiert (ja nicht zu hart drillen - da 0,12er Abrissgefahr!). Der Fisch wechselte von hart am Grund stehen wie ein Stein, bis hin zu wilden Fluchten Stromab. Der Drill an sich dauerte gut 7,8 Minuten und ich musste 80-100m Stromab entlang den teuflischen Kalkplatten hinterher.
Es entpuppte sich als Bachforelle mit stattlichen 53 cm. Mein PB bis dato was Salmoniden anbelangt. Glücksgefühle.
Hinterher war mir eigentlich recht egal was heut noch kommen mag. Was ein Abschluss für 2019. Im Anschluss konnte ich noch 1 Regenbogen (die mitging) und 2 Aiteln überlisten.
Ein Traumtag!
Anmerkung meinerseits: In diesem Revierabschnitt ist die Mitnahme von Salmoniden und sogar 1 Äsche erlaubt. (Schonzeit Bachforelle ab 1.10.) Ich hätte dieses wunderbare Tier also auch entnehmen dürfen, aber ich ließ die wilde (bin mir sicher) Schönheit wieder in ihr Element.
Ich bin schwer am Überlegen, ob ich mir für 2020 in meinem Heimatrevier eine JK nehme oder auch mal halbtags auf dieses nur 1h entfernte Revier ausweiche. Für den Preis meines JK-Gewässers kann ich unten umgerechnet 8 TK's lösen...
LG V.