heute war ich wieder mal am Vorfluter. Jedes Mal, wenn ich wieder hinkomme, steigt die Anzahl der Fische.
Leider ändert sich aber die Scheu dadurch nicht. Das sehr klare Wasser und der aufgewühlte Schlamm bei jedem Schritt tut sein übriges dazu.
Ich arbeitete mich an eine Stelle vor, an der ich schon letztes Mal einige kleine Rebo´s sah. Dort angekommen, verhielt ich mich erst mal ruhig. Nach einigen Minuten konnte ich erste Bewegungen ausmachen. Etwa 5 Rebo´s zogen vorsichtig umher.
Ich versuchte einen Wurf mit einer Sakasa-Nymphe, etwa einen Meter vor die Schule. Neugierig zog es 2 Rebo´s zu der Nymphe. Langsam schwammen sie heran und begutachteten sie. Die typische Gier fehlte völlig. Nach ausgiebiger Begutachtung drehten die beiden wieder ab.
Na gut, dann eben eine Sakasa mit Fasanhechel.
Die Nassfliege trieb genau auf die Bande zu, doch wurde sie leider ignoriert.
So ging es weiter. Egal welche Fliege ich versuchte, nichts wurde genommen. Trockenfliege, Nassfliege, Streamer, Nymphe, ... ab und zu mal ein Nachgeher, aber das war es dann schon.
Bevor ich heimfahre, montiere ich noch mal meine Orange Guinea Fowl, meine erfolgreichste Sakasa.
Ein herzloser Wurf mit der 4,5m Jeanpole, einfach in die Bachmitte.
Plötzlich und absolut unerwartet schoss eine Bafo von Ufer aus auf die Sakasa los und nahm sie sofort und sorglos auf. Ich habe damit absolut nicht mehr gerechnet und es kam, wie es kommen musste. Ich versemmelte den Anhieb.
Gespürt habe ich sie noch und auch im klaren Wasser gesehen, wie sie sich mit einem kräftigen Kopfschüttler von der Kebari befreite.
Etwas verdutzt, etwas traurig, etwas verärgert auf mich selbst stand ich da und wusste gar nicht so recht, wie mir geschah.
Doch kurz darauf überwog schon die Freude, dass in diesem Wasser auch solche schöne Fische zuhause sind. Ich schätze sie auf etwa 45cm und nun weiß ich, wo sie wohnt.
Einfach wird es in diesem Bach wohl nicht sie zu erwischen, aber ich werde es natürlich weiter versuchen.
Nach meinem nun dritten Besuch am Vorfluter wird mir immer mehr bewusst, warum hier kaum wer fischt und auch viele seit Jahren hier niemanden fischen gesehen haben. Ein Gewässer dass nicht besetzt wird, das glasklares Wasser besitzt, wo jeder Schritt eine kleine Schlammwolke aufwirbelt, die sofort alle Fische warnt. Ein Gewässer, wo auch der Graureiher jagt und die Fische schon daher extrem vorsichtig auf jeder Störung reagieren.
Vielleicht reizt mich gerade diese Herausforderung, denn mir gefällt das Wasser!
Gruß, Willi