Der Clubfisch des Jahres 2024 ist die Nase
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Fangfotos ja oder nein?

Für alles, was sonst nirgends hineinpasst.
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Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Palakona » 3. November 2021, 11:46

Hallo Leute,
Fangfoto oder kein Fangfoto - ein heikles Thema, das gebe ich zu.
Viele - auch Angler - meinen, das sei eine unnötige Qual für die Fische. Andere wiederum sind der Ansicht, ein Fangfoto gehört einfach dazu. Hmmmm..... schwierig.

Wie stehe ich dazu:
Natürlich bedeutet ein Fangfoto zusätzlichen Stress für den gefangenen Fisch, deshalb versuche ich auch, die dafür notwendige Zeit auf ein absolutes Minimum (wenige Sekunden) zu beschränken. Entsprechend groß muss auch die Portion Glück sein, dabei ein brauchbares, ansprechendes Bild zu erhalten.
Ich habe mir mittlerweile eine Kamera zugelegt, die erstens wasserdicht ist, Serienfotos erzeugen kann und relativ reaktionsschnell ist. Dies alles spart Zeit und lässt den Fisch schnell wieder ins Wasser verschwinden.
Warum macht man Fangfotos?
Nun, für die einen sind dies schöne Erinnerungen, die man vielleicht auch gerne mit anderen teilen möchte, für andere dienen diese Bilder dem Aufpolieren des eigenen Egos - darauf möchte ich aber nicht näher eingehen.

Sind die Bilder notwendig? Natürlich nicht! Aber das ist die gesamte Angelei nicht, da dies jeder von uns auch nur als Spaß an der Freud betreibt. Niemand von uns muss sich vom Angeln ernähren, also müsste man konsequenterweise auch das Angeln in Frage stellen.
Der größte Stress ist für die Fische immer noch der Drill, da kommt es auf die wenigen Sekunden für ein schnelles Bild auch nicht mehr an - oder sehe ich das falsch?

Wie steht Ihr zu diesem Thema?
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Pabru » 3. November 2021, 18:00

Servus Peter, ja das ist irgendwie ein haglich es Thema zu dem sicher jeder Angler seinen eigenen Zugang hat.

Grundsätzlich muß der Fisch natürlich so gut wie nur möglich geschützt und behandelt werden. Mir stellt es manchmal die Haare auf wenn ich sehe wie so mancher Petrijünger mit dem Fang umgeht, beim Fliegenfischen sieht man oder sehe ich eigentlich Gott sei Dank weniger argen Umgang mit Fischen aber ich bin ja auch als Spinnfischer und Ansitzangler unterwegs und da sieht man allerhand.

Du hast natürlich vollkommen Recht wenn du sagst dass der größte Stress der Drill Vorgang selbst ist und wenn das Fischen nicht zur Nahrumgsbeschaffung fabriziert wird ist das eigentlich ja auch irgendwie nicht ganz OK wenn man darüber nachdenkt. Dennoch ist es unser aller Hobby wobei ich schon mal ganz gerne Fische entnehme um diese dann mit meiner Familie zu genießen.

Ich fotografiere nicht jeden Fisch aber mache natürlich schon auch Fotos von meinen Fängen. Fotos wo ich auf drauf bin gibt es beim Fliegenfischen recht selten weil ich meistens ja alleine unterwegs bin und wenn ich dann anfangen würde eine Kamera irgendwo zu platzieren um mit selbstauslöser ein Pic zu schießen da wäre der Fisch arm weil er viel zu lange an der Luft wäre. So lange würde ich auch nicht unter Wasser sein wollen. Schnappschüsse wo ich den Fisch im Kescher und Wasser hältere gibt es schon. Da nutze ich oft einfach die Zeit die man einem Fisch nach dem anstrengenden Drill auch geben sollte um sich ein wenig zu sammeln bevor man ihn wieder in die oft starke Strömung entlässt.

Also Fotografieren finde ich OK wenn man ein wenig mitdenkt.

LG. P.
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Willi » 3. November 2021, 19:09

Ja, ich fotografiere die meisten meiner gefangenen Fische. Meist fällt die Fliege eh schon im Kescher von selbst ab, womit ich den Fisch gar nicht erst angreifen, oder herausheben muss. Deshalb fotografiere ich sie fast nur im Kescher. Anschließend lasse ich sie einfach rausschwimmen.

Gruß, Willi
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von FlifiSepp » 4. November 2021, 02:31

Bilder von Fischen im Wasser halte ich für relativ unbedenklich.

Das Herausheben des Fisches aus dem Wasser für Bilder ist aus meiner Sicht wesentlich problematischer. Insbesondere Äschen können da sehr empfindlich reagieren.
Es gibt Studien, die belegen, daß die Überlebensrate von Fischen, die für das Fotografieren aus dem Wasser gehoben werden, deutlich geringer ist.

Den Stress des Drills für die Fische halte ich in Grenzen, indem ich sehr starke Vorfächer verwende und damit der Drill immer kürzest möglichst gehalten wird. Was der Überlebensrate der Fische zugute kommt.
Wird aber nach dem Stress des eigentlichen Drills der Fisch auch noch einem für ihn völlig ungewohnten Element ausgesetzt, dann veraursacht das halt einen zusätzlichen Stress, der oft der entscheidende Grund dafür sein kann, daß der Fisch ein Zurücksetzen nicht überlebt.

Ich schreibe hier von Fischen, die zurückgesetzt werden sollen. Fische, die entnommen werden sollen, sollten sofort getötet und erst anschließend fotografiert werden.

LG Sepp

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Palakona » 4. November 2021, 11:18

FlifiSepp hat geschrieben:
4. November 2021, 02:31

Das Herausheben des Fisches aus dem Wasser für Bilder ist aus meiner Sicht wesentlich problematischer. Insbesondere Äschen können da sehr empfindlich reagieren.
Es gibt Studien, die belegen, daß die Überlebensrate von Fischen, die für das Fotografieren aus dem Wasser gehoben werden, deutlich geringer ist.
Ich lerne gerne dazu, darum würde mich eine Quellenangabe für solche Studien interessieren.
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von zulu6 » 4. November 2021, 13:32

Grüß dich Peter und alle anderen,

ein absolut gutes Thema - danke dafür!
Diese Frage ist aus meiner Sicht nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten,
weil es mannigfaltige Situationen gibt, welche mal das Eine, mal das andere eher rechtfertigen würden.

Ich glaube, jeder Fischer respektive Angler respektive Fliegenfischer wird in der Hinsicht seine eigene Entwicklung machen und
einen dementsprechenden Zugang haben.
Was ich absolut zu vermeiden versuche, ist das Egoposen – und auch da muss ich offen zugeben,
mich in der Vergangenheit auch schon das eine oder andere Mal dazu verleiten habe lassen.
Jetzt nicht beim Fliegenfischen, aber sonst Mal, wenn im Zuge von Treffen mehrerer Fischer beisammen waren.

Im Normalfall bin ich alleine am Fischen. Da wird gelegentlich ein Fisch abgelichtet, aber Selfie mit Fisch kann ich nicht.
Zu umständlich für alle Beteiligten – vor allem für die Fische.
Eine Zeit lang hab ich versucht, ausschließlich jene Fische abzulichten, welche auch entnommen wurden,
natürlich erst nachdem sie das Zeitliche gesegnet hatten.
Das wird in (a)sozialen Netzwerken udgl. aber schnell sehr kritisch und einfältig betrachtet oder kommentiert und
vor allem ohne den Hintergrund zu kennen.

Gegenwärtig versuche ich vorrangig, wenn dann die Fische im Kescher im Wasser während der Regeneration mit dem griffbereiten Smartphone abzulichten.
Oft geht sich ein gscheites Bild aber eh nicht aus, das ist dann auch wurscht.
Auch die Fischart ist ein Faktor, der mitentscheidend ist, wieviel Zeit allenfalls für ein Bild zur Verfügung steht.
Die angesprochenen Äschen – von denen ich übrigens nur wenige zu Buche stehen hab – sind im meinem Hauswasser eine ausgesprochene Rarität und ganzjährig geschont.
Natürlich ist es mMn unmöglich, an ihnen komplett vorbei zu fischen und wenn tatsächlich mal eine online geht,
kann man sich vielleicht vorstellen, dass ich gerade hier besonders behutsam mit dem Fisch umgehe.

Als Gegensatz dazu scheinen Barben – oder vielleicht auch allgemeiner ausgedrückt „Karpfenartige“ wesentlich toleranter im Umgang zu sein.
Auch Regenbogenforellen erscheinen mir toleranter als z.B. Bachforellen.
Ungeachtet dessen versuche ich JEDEM gefangen Fisch eine möglichst schonende Behandlung zukommen zu lassen.
Fotomachen wird meist versucht, sehr oft wird aber auch nix damit,
weil mir z.B. ein schneller Release wichtiger erscheint oder sonst halt was ist.

Mitfilmen mit GOPro udgl. ist für mich nix, wers' braucht und will ok,
aber fischen geh ich in erster Linie für mich UND auch für den Nahrungserwerb.
Foto ist „nice to have“ natürlich auch zum Zeigen, aber das ist bei weitem nicht der primäre Zweck.

Fangfotos mit Fänger gibt’s bei mir eigentlich nur dann wenn‘s Fischertreffen oder so sind.
Sonst fliegenfische ich wie gesagt bevorzugt alleine, siehe oben.


dryfly hat geschrieben:
3. November 2021, 11:46
Sind die Bilder notwendig? Natürlich nicht! Aber das ist die gesamte Angelei nicht, da dies jeder von uns auch nur als Spaß an der Freud betreibt.
Das ist übrigens eins sehr treffende Aussage, über die ich mir immer wieder Gendanken mache,
weil wir es eben mit lebenden Tieren zu tun haben.
Da stehe ich auch dazu, dass ich auch zum Nahrungserwerb fischen gehe.
Ausschließlich nur fürs Ego fangen ist für mich persönlich ein NoGo,
wobei ich niemanden verurteile, der das im rechtlichen Rahmen betreibt und anders sieht.
Aber auch in diesem Zusammenhang stehe ich dazu, dass insbesondere wenn an einem andern als am Hauswasser z.B. im Zuge von Treffen
gefischt wird, mich die Entnahme nicht interessiert. Hier ergeben sich dann dafür Fisch + Fänger Fotos,
die mir da auch wieder wichtig sind.


Zusammenfassend teile ich die Conclusio von Patrick weiter oben:
Fotografieren finde ich OK, wenn man ein wenig mitdenkt.

Und wenn ein Fisch für Fisch + Fänger Foto in die Kamera gehalten wird, gehe ich davon aus, dass es schon ein besonderer Moment ist.
Ein Moment der Freude, ein Moment der Euphorie,
den man gerne mit andern teilt, auf den man stolz ist, an den man sich gerne mit Hilfe des Bildes erinnert.

Ich tu mir schwer zu glauben, dass es einem Angler komplett wurscht wäre, wenn’s überhaupt keine Fangfotos gäbe
und "Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein" oder so ähnlich.


Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von FlifiSepp » 5. November 2021, 02:28

Hallo Peter,

es zeichnet Dich aus, daß Du die Anmerkungen bezüglich der Überlebensrate von Fischen, die für Bilder aus dem Wasser genommen werden, aufnimmst und das öffentlich zur Diskussion stellst. Allergrößten Respekt dafür!

Es ist schon einige Jahre her, dass ich auf diese Thematik gestoßen bin. Damals hat es solche Studien im englischsprachigen Raum gegeben. Aber auch einige Berichte in deutscher Sprache darüber. Leider habe ich mir diese nicht abgespeichert oder notiert, kann also leider keine Quellen-Angaben auf die Schnelle dazu liefern.
Werde aber versuchen, Berichte dazu wieder zu finden und dann ggf. nachzuliefern.

Damals habe ich jedenfalls meine ganz persönliche Entscheidung getroffen, daß ich Fische, die ich nicht entnehme, nicht mehr für Bilder aus dem Wasser heben zu wollen. Ist mir großteils über die Jahre ganz gut gelungen, von einigen wenigen "Rückfällen" abgesehen.
Denke auch, daß es schon genug Fang-Bilder von Fischen gibt, die wesentlich besser und professioneller gemacht wurden, als ich sie jemals hinkriegen werde.

Aber wie schon geschrieben, soll das jeder für sich entscheiden, wie er das handhaben will!

Es gab Zeiten, da wurden die "Fischstrecken",anhand der getöteten Fischen im Bild dokumentiert, ähnlich wie das erlegte Wild bei Treibjagden.
Seitdem hat sich der Umgang mit Fischen und die entsprechenden Bilder dazu drastisch geändert. Und das ist gut so.

Mein persönlicher Zugang zur Fischerei ist, daß ich Fische auch zum Zwecke des Nahrungs-Erwerbes fangen will.
Ich entscheide aber (wo es erlaubt ist) nach den Kriterien, die ich für richtig erachte. Habe den Gewässern und Fisch-Beständen entsprechende (recht hohe) Mindest- und Höchst-Maße (Brittelmaße) für mich festgelegt und setze bedrohte Wildfisch-Bestände wie Äschen und Bachforellen zurück.
Offensichtlich besetzte Regenbogenforellen, Bachsaiblinge und Aitel (Döbel) wandern aber gerne ich Pfanne.

Aber auch hier gilt für mich, daß jeder seinen eigenen Zugang dazu finden soll!

Schön ist, daß eine sachliche Diskussion dazu in der Form möglich ist!

LG Sepp

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Palakona » 5. November 2021, 09:56

FlifiSepp hat geschrieben:
5. November 2021, 02:28
Hallo Peter,

es zeichnet Dich aus, daß Du die Anmerkungen bezüglich der Überlebensrate von Fischen, die für Bilder aus dem Wasser genommen werden, aufnimmst und das öffentlich zur Diskussion stellst. Allergrößten Respekt dafür!
Danke Sepp! Ich meine, nur wenn man auch sensible Themen zur Diskussion stellt, ist eine Weiterentwicklung möglich.
Ich kenne ein paar Abhandlungen (leider dürfte ich die beim letzten Aufräumen verschmissen haben), die auf die erhöhte Mortalität beim Fang und Drill eingehen.
Bezüglich Fotografieren kann man meiner Meinung nach den Grad der Schädigung nur annehmen, wie sollte man auch die Risiken bei
Drill und Fotografie trennen können?
Dass es besser wäre, den Fisch gar nicht aus dem Wasser zu nehmen, dem stimme ich allerdings zu.
Früher hat man einen schönen Fisch ausgestopft, jetzt wird er abgelichtet. Wenigstens ein wenig gesünder für den Fisch ist die moderne Version der Trophäenjagd also schon geworden ;-)
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Bindermichl » 7. November 2021, 01:31

Das meiste was mir dazu einfällt wurde ja schon geschrieben. Für mich kann ich das nur mit einem „Ja“ beantworten. Aber vermutlich weil ich noch neu bin bei dieser Art der Fischerei einfach noch (mehr) beeindruckt bin und daher möglichst viele Erinnerungen festhalten möchte. Dies wird bestimmt mit der Zeit weniger werden. Andererseits denke ich das man zur heutigen Zeit auch Fotos machen kann die den Fisch nicht all zu sehr stressen. Wenn man will.
Wenn ich Fotos machen möchte schnall ich mir die GoPro um und aktiviere diese gleich nach dem Biss. Somit ist vom Drill bis zum zurücksetzen alles festgehalten. Und davon kann ich dann auch Fotos / Screenshot machen.
So wie hier zB.:
D45E50EF-5B56-4573-9EFE-88A2EA6E01A6.png
Da hab ich den Fisch mit der Hand gelandet, kurz vor die Kamera gehalten, den Haken entfernt und wieder entlassen. Das ganze dauert keine zehn Sekunden. Ich denke das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
In besonderen Situationen wie wenn ein Fisch in Schonzeit ist oder relativ lange gedrillt wurde ect. geht man halt behutsamer vor. Da steht bei mir schon der Fisch an vorderster Stelle. Wie Parick geschrieben hat: „ ein Bisschen mitdenken“ eben.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
LG.

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von dryflyonly » 7. November 2021, 19:24

Für mich kommen Fotos von Fischen, die nicht für die Küche bestimmt sind gar nicht in Frage.
Da halte ich es wie Sepp, möglichst kräftiges Vorfach und ein zügiger Drill.
Erinnerungen brauche ich nicht wirklich als Foto. Das Bild habe ich im Kopf.Kann sie zwar niemanden zeigen,
muss ich auch nicht.
Früher hab ich's auch gemacht, bis mir ein sehr alter Fischer, der mir bei der Aktion zusah, sagte:
Sobald Du die Forelle in die Hand nimmst, atme aus, und so lange nicht mehr ein, bis Du sie zurücksetzt.
Seitdem ist es damit bei mir vorbei.

Gruß
Sigi

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von Bindermichl » 7. November 2021, 19:39

dryflyonly hat geschrieben:
7. November 2021, 19:24
Früher hab ich's auch gemacht, bis mir ein sehr alter Fischer, der mir bei der Aktion zusah, sagte:
Sobald Du die Forelle in die Hand nimmst, atme aus, und so lange nicht mehr ein, bis Du sie zurücksetzt.
Seitdem ist es damit bei mir vorbei.
So einfach wie naheliegend, danke für diese Sichtweise, so pragmatisch hab ich das noch nie gesehen.
LG.

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von forelle1 » 7. November 2021, 21:31

Ja es ist vieles richtig was gesagt wurde, aber ganz so dramatisch wie es teilweise geschildert wurde, sehe ich es nicht.
Wenn ich einen Fisch kurz aus dem Wasser nehme, ihn mit nassen Händen oder einem nassen Tuch anfasse, leitet der Fisch meiner Meinung nach nicht oder nur geringfügig. Was mache ich wenn ich eine Laube oder ein kleines Rotauge gehakt habe?
Die werden oft schon durch den Rückschwung ans Ufer geworfen. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass ich den Fisch nicht zu fest drücke. Oft kann man die Forelle schon mit der offenen Hand halten.
Ich habe früher als Gewässerwart in unserem Fischereiverein mitgearbeitet. Da mussten wir öfter beim Fischbesatz etwas zugreifen. Da haben wir auch Fische von einem Gewässer ins andere umgesetzt. Da hatten wir öfter Kontakt mit den Fischen. In unserer Lehranstalt für Fischerei in Aufseß vom Bezirk Oberfranken haben wir schon mit angesehen wie die laichfähigen Bachforellen abgestreift werden. Da muss natürlich etwas kräftiger zugegriffen werden. Diese Fische werden ohne Verletzungen und Probleme in die Becken zurückgesetzt. Es ist sicher richtig, dass ich beim Fischen so viel Rücksicht und Sorgfalt wie möglich anwende, aber das sie gleich bei jeder vorschriftsmäßigen Berührung eine Verletzung davon tragen oder sogar sterben, dass glaube ich nicht und konnte ich bei den genannten Tätigkeiten auch nicht feststellen.
Gruß Hans

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von FlifiSepp » 8. November 2021, 00:01

Habe zwar nicht die von mir gesuchten Studien gefunden, aber doch einige Berichte, in denen es zumindest Ansatzweise um Bilder geht, für die Fische aus dem Wasser gehoben werden.
Wer sich da durcharbeiten will, hier die Links dazu:
https://docplayer.org/51277309-Handhabu ... ische.html
http://huberpower.com/wordpress/?p=14932
https://www.forelleundaesche.com/wenn-f ... f-lockern/
https://naturschutz.ch/hintergrund/wiss ... nce/130143
https://www.blinker.de/angelmethoden/ra ... setzens/5/
http://www.royal-flyfishing.com/cms/upl ... iFli14.pdf

LG Sepp

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von forelle1 » 8. November 2021, 11:38

Da gibt es viele Bilder.
In unserer Lehranstalt für Fischerei in Aufseß sind auch welche vorhanden.
Es gibt halt Situationen wo diese Handlungen auch sinnvoll sind.
Da gibt es z.B. auch das Elektro - Fischen zur Bestandskontrolle usw.
Es ist halt immer zu überlegen ist es sinnvoll und notwendig oder kann ich es vermeiden.
Die Fische gewöhnen sich in bestimmten Situationen auch an den Menschen.
In Österreich gibt es doch auch einen Forellen - Zirkus. Vor langer Zeit habe ich das einmal angeschaut.
Gruß Hans

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von zulu6 » 8. November 2021, 17:28

Danke für eure weiteren Ausführungen und Sepp danke für die Links. :thumbs_up:
Einige davon, den Bericht über die Mortalität bei Muskies (im Original), den Beitrag von Forelle & Äsche, den von naturschutz.ch und den von Blinker kannte ich schon.

Weitere Verweise zu ähnlichen Berichten sind gerne gesehen.


Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von nixn44 » 9. November 2021, 10:33

Also wenn ich alleine unterwegs bin, mache ich eigentlich fast gar keine Fotos mehr. Vl mal eine Äsche im Kescher oder neben der Rute im Wasser. Das kommt aber auch immer seltener vor. In der Gruppe ein schnelles Foto für einen Fangbereicht geht für mich gerade noch. Länger als ein paar Sekunden darf die Aktion allerdings nicht dauern. Am besten man halt einfach den Fisch im Wasser und mach hier ein Foto. Der Fisch sollte doch im Vordergrund sein, nicht der Fänger. Ich darf mich da selber aber auch nicht rausnehmen :( :(

lg Nicolas
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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von chandler » 9. November 2021, 12:35

Ich handhabe das ja nach Fischerei ein bisschen unterschiedlich. Aber ganz grundsätzlich: Untermaßige kommen sofort zurück ins Wasser bzw. werden beim FF sofort im Wasser released.
Spinnfischen: Da release ich - wenn möglich - sofort im Wasser. Ausser es kommt mal ein Prachtbarsch/Hecht vorbei, dann nur ein ganz kurzes Foto.
Fliegenfischen: Hier mache ich nur Fotos von Fischen, die ich auch entnehme - und da auch erst, sobald sie waidgerecht getötet wurden. Alle anderen werden sofort wieder ohne Foto im Wasser freigelassen.
Eine einzige Ausnahme würde ich glaub ich machen für ein Foto, bei meiner ersten Äsche bzw. Huchen(leider beide noch nicht erwischt).

LG Julian

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Re: Fangfotos ja oder nein?

Beitrag von FlifiSepp » 9. November 2021, 14:40

Die Banbreite, wie das mit den Bildern von Fischen, das aus dem Wasser gehoben werden gemacht wird ist hoch, wie man sieht.

Wie schon geschrieben, bin ich der Meinung, daß das jeder für sich nach seinem persönlichen Kenntnisstand und seinen dadurch getroffenen Entscheidungen umsetzen soll.

Ich für mich habe die Entscheidung getroffen, daß ich grundsätzlich keine Bilder mehr von Fischen machen will, die aus dem Wasser gehoben werden.

Aber grundsätzlich bedeutet nicht, daß ich nicht vielleicht doch irgendwann mal eine Ausnahme machen werde.
Bei einer kapitalen Äsche von mind. 57 Zentimetern (meine bisher größte hatte 56 Zentimeter) könnte ich vielleicht schwach werden und doch ein Bild davon haben wollen. Früher war ich der Meinung, daß eine Äsche von über 60 Zentimetern "an die Wand" gehört. Davon bin ich abgekommen und würde es bei einem Bild von ihr belassen, wenn sich das in der Situation einigermaßen gut und schnell umsetzen ließe.
Oder ein wirklich großer Huchen könnte mich vielleicht auch schwach werden lassen.

Aber vielleicht wird sich meine Einstellung dazu noch weiter entwickeln und die Erinnerung an eine riesige Äsche oder einem kapitalen Huchen ist mir dann genug. Wenn ich sie denn jemals fangen sollte.
Werden sehen ...

Schön, daß Peter diesen Beitrag eröffnet hat! Damit gibt es eine interessante Diskussion und Inputs, die vielleicht für den Einen oder Anderen nützlich sein können.

LG Sepp

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