Der Clubfisch des Jahres 2024 ist die Nase
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Wo sind die Insekten geblieben?

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FlifiSepp
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Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 7. Mai 2021, 02:31

1981 habe ich meinen Führerschein gemacht. Der Weg zu nächsten Disco war weit und an einem lauen Sommerabend mußte man oft an eine Tankstelle fahren, weil die Waschanlage die vielen Insekten nicht mehr "geschafft" hat.
Lange Jahre schon mußte ich keinen Insektenschwamm mehr verwenden. Die wenigen Insekten an einem lauen Sommerabend schafft meine Waschanlage problemlos.
Nach unterschiedlichen Studien haben wir in den letzten 30 Jahren bis zu 80% unserer Insekten verloren. Nicht der Arten, sondern der Gesamt-Masse!

Die "konventionelle" Landwirtschaft mit Pestizid-Einsatz und Überdüngung mit Gülle durch zu hohe Tierbestände, verbunden mit Futtermais-Anbau (Erosion der Böden) soll einen wesentlichen Teil dazu beitragen, daß unsere Gewässer und unser Trinkwasser großflächig schwer belastet sind.

In der Schweiz gibt es nun eine Initiative gegen diese Umweltsünden, die auch Rolf Fischknecht als Tierarzt und Betreiber der Seite "Swissflies" finanziell unterstützt. Unbedingt auch die sehr informativen Videos dazu anschauen:
https://lebenstattgift.ch
https://www.initiative-sauberes-trinkwasser.ch

Das sollten sich alle Schweizer zu Herzen nehmen und für diese Initiativen stimmen!

Wäre schön, wenn es auch in Österreich und Deutschland solche konstruktiven Initiativen geben würde.

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von Bitterling » 7. Mai 2021, 08:10

Hallo Sepp,

ein Freund von mir, selbst Landwirt, hat sich auch sehr stark mit dieser Thematik befasst und versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas dagegen zu unternehmen.
Mit der Initiative https://www.lebendigefelder.at/ versucht er die verbliebenen Arten zu unterstützen.

LG
Simon

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von Palakona » 7. Mai 2021, 08:19

Es beginnt ja schon an der Verkaufstheke im Supermarkt: die Äpfel dürfen kein Fleckerl haben und kosten dürfen sie auch nix.
Für viele bricht auch das Weltbild zusammen, wenn die Regale am Abend nur halb gefüllt sind.
Und vieles mehr ….
Diesen Umständen müssen die Produzenten (Landwirte) Rechnung tragen und billig und schnell produzieren.
Wenn aus Landwirten wieder Bauern werden, die sich ihrer Scholle bewusst sind, könnte manches wieder besser werden.
WIR haben das mit unserem Konsum in der Hand!
Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen (Georg Friedrich Händel)
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von forelle1 » 7. Mai 2021, 11:37

Ja, da habt ihr leider recht.
Mann sieht fast keine Insekten mehr. Bei unserem Kirschbaum im Garten sieht man auch wenig Bienen und Hummel.
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Da hatten wir eine kleine Obstplantage. Da hat es im Frühjahr immer gesummt und gebrummt. Diese Bäume mussten sie jedoch bei der Flurbereinigung fällen.
Wir haben an unserem Anglerheim eine Streuobstwiese. Da sieht man jedoch auch wenig Insekten.
Auch in unseren Wiesenbach ist nichts mehr vorhanden. Ich habe früher an dem Gewässer biologische Gewässeruntersuchungen durchgeführt. Da konnte ich die Eintagsfliegen und Bachflohkrebse manchmal gar nicht zählen.
Heute findet man fasst nichts mehr.
Das mit den " lebendigefelder " finde ich eine gute Aktion. :cricket:
Vielleicht bessert sich ja doch etwas in der nächsten Zeit.
Gruß Hans

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von zulu6 » 7. Mai 2021, 16:07

Vor drei Jahren oder so habe ich in einem anderen Fischerforum das Thema auch aufgerissen.
Allerdings habe ich nicht darauf hingewiesen, was die andern hoffentlich tun sollen, sondern habe selber die Initiative ergriffen.

In dem Bewusstsein, dass es sicher nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird, hab ich ein Projekt dazu gestartet und
unter allen, die dann wirklich aktiv mitgemacht haben, auch ein kleines Dankeschön in Form regionalen Biospezialitäten verlost.

Finale Botschaft war „Handeln, nicht nur reden“.

Die eine oder andere Gscheidtnase war natürlich auch dabei, die mit spitzfindeigen Bemerkungen versuchten,
das Projekt auszuhöhlen, aber da sind mMn auch solche, die ausschließlich den Nutzen ziehen wollen,
aber selbst keinen Beitrag leisten wollen.
Ein gesellschaftliches Phänomen halt…

Jedenfalls sind so ein paar Insektenhotels quer mehr entstanden und noch viel wichtiger,
durch die Dauerpräsenz über ca. 6 Monate dürften damit doch einige Leute erreicht worden sein.

Und da ist es schon viel, wenn einfach nur der Gedanke daran ins Hirn verpflanzt werden kann.
Umdenken beginnt im Kopf.

Da war es mir eine Freude, dafür ein Spezialitätenpaket springen zu lassen.
Mit im Paket war auch ein Glaus Honig aus meiner Kleinimkerei. :)

In meinem Umfeld arbeite ich dauerhaft daran, diese Gedanken zu verbreiten und Bewusstseinsbildung zu betreiben.

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 7. Mai 2021, 16:50

Ja Simon, die Aktion lebendigefelder ist sicher ein schöner Ansatz!

Und ja Peter, die demokratische Abstimmung der Konsumenten mit dem wirkungsvollsten Stimmzettel den es gibt, dem Geldschein, ist die beste Methode, um etwas zu ändern.
Wer z. B. mehr Bio-Produkte kauft, erhöht die Nachfrage und fördert damit automatisch den Umstieg von konventionellen Bauern auf eine ökologische Landwirtschaft.
Den Lebensmittelketten ist es "wurscht" ob sie konventionelle oder Bio-Lebensmittel verkaufen. Wenn mehr Nachfrage für Bio-Lebensmittel besteht, nehmen sie diese auch ins Sortiment.
(Bio soll hier stellvertretend für alle ökologischer produzierten Produkte stehen).

Die Initiative in der Schweiz ist sehr gut durchdacht! Sie will eine andere Verteilung der Subventionen an die Bauern, um den Umstieg auf eine ökologischere Landwirtschaft ohne Pestizide und Zusatzfutter zu erreichen. Heute sind die wenigsten konventionellen Bauern "zu blöde", als daß sie nicht wissen würden, daß sie ihren Böden und ihren nachfolgenden Generationen mit Pestiziden und Überdüngung nichts Gutes tun. Aber ein Umstieg auf eine ökologischere Landwirtschaft muss für sie auch wirtschaftlich darstellbar sein.
Ist ja wirklich pervers, daß die Vergiftung von Boden und Wasser und damit der eigenen Bevölkerung staatlich subventioniert wird!
Die beiden Erklär-Videos in den Links stellen das sehr gut dar.

Und auch ja Jürgen, jeder kann etwas tun, um etwas zu verändern! Schön, wenn es Menschen wie Dich gibt, die nicht einfach nur schimpfen, sondern das tun, was sie in ihrem Umfeld tun können und darüber reden und schreiben. Gratuliere zu Deiner Aktion!

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von dryflyonly » 7. Mai 2021, 17:16

..ja, wo sind sie denn?

Danke für die beiden Links lieber Sepp, die ich fast komplett gelesen habe. Gute Sache, was die Schweizer da machen.
Wäre vemutlich für alle EU Staaten mal eine Option.

Da aber immer nur auf Wachstum, Umsatz und Gewinn gesetzt wird, ist es vermutlich fatal an solche Ziele zu denken. Noch!

Wieso muß z.B. Rindfleisch, in D produziert, nach Asien exportiert werden, und im gleichen Atemzug Rindfleisch aus Argentinien
nach D importiert wird? Da besteht ein massiver Handlungsbedarf der EU, der keinen langen Aufschub mehr verkraftet.

Die Äcker und das Grundwasser hier sind voll mit Nitraten. Zusätzlich wurde bis vor Kurzem auch noch Gülle aus Holland hier verklappt.

Was die Giftmischer der EU, und auch weltweit angehht, wäre ein riegeroses Umdenken an der Zeit, wenn wir unseren Enkeln kein
verbranntes Land hinterlassen wollen. Sache der Volksvertreter?

Während meiner 10 jährigen Zeit bei Greenpeace ab Mitte 70 gab es diese Probleme bereits. Allerdings noch nicht soviel Gülle.
Damals hießen sie Dow Chemical, Sandoz, Ciba Geigy, Böhringer usw.

Es gab unendlich viele Veranstaltungen, die auf diese Problematik aufmerksam machten.
Unter Anderem an solchen Fischerfesten am Elbstrand in Hamburg, die viel Zuspruch erfuhren.
Fischer fest Övelgönne 80..jpg
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Sigi
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von Patrickpr » 7. Mai 2021, 20:05

Leider wird mit den Pestiziden sehr viel Schaden angerichtet.

Bin selbst Imker und auch hier erkennt man nach einer Studie die über 25 Jahre ging, dass das Bienensterben immer weiter voran schreitet!
Wir haben dieses Jahr auch einen Verlust von ca. 50% der Bienenvölker zu verzeichnen.
LG Patrick

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 7. Mai 2021, 20:18

50% Verlust? Dramatisch!

Wir dürfen uns das nicht länger gefallen lassen, daß unsere Umwelt vergiftet wird und daß das mit unseren eigenen Steuergeldern auch noch staatlich subventioniert wird. Der Staat müßte uns schützen und nicht vergiften!

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von Patrickpr » 7. Mai 2021, 20:33

Ja leider!
Es gibt noch viele weitere Faktoren. Varioamilbe, ...

Eines kann man sagen, es wird jedes Jahr schlimmer.
LG Patrick

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von forelle1 » 9. Mai 2021, 20:48

eine Kleinigkeit habe ich in meinem Hausgarten für die Insekten unternommen:
- Ich habe zwei kleine Insektenhotel angefertigt und aufgehängt.
- Meinen Rasen habe ich zum größten Teil noch nicht gemäht, damit die Wiesenblumen noch blühen.
- Ich habe zwei wilde Rosensträucher stehen gelassen.
- Ich habe den alten Spielzeugkasten von meinem Enkel im Garten stehengelassen, denn da bauen immer Wildbienen ihre
Waben.
Ich denke wenn jeder der die Möglichkeit hat, so etwas unternimmt, ist auch schon etwas geholfen.
Gruß Hans

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von zulu6 » 10. Mai 2021, 14:41

forelle1 hat geschrieben:
9. Mai 2021, 20:48
Ich denke wenn jeder der die Möglichkeit hat, so etwas unternimmt, ist auch schon etwas geholfen.
Genau Hans, So wird auch Breitenwirkung erreicht.
Kleinvieh macht auch Mist.

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 10. Mai 2021, 21:23

Hallo Hans,

wie Du schreibst: Wenn jeder das macht, was er kann, passiert richtig viel!

Wie buchstabiert man Erfolg? t u n!

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von dryflyonly » 11. Mai 2021, 00:08

FlifiSepp hat geschrieben:
7. Mai 2021, 20:18
Der Staat müßte uns schützen und nicht vergiften!
So sehe ich es auch Sepp,

und wenn ich dann diesen Eid höre 'zum Wohle des Volkes' (in D), läuft es mir immer kalt den Rücken rauf und runter. Meineid.
Letztendlich geht es immer nur um Profit. Die Gesundheit des Volkes, dafür gibt es ja die Pharmaindustrie, die wird schon alles richten, ein intaktes Ökosystem, daran arbeiten wir noch, verschieben wir mal auf 2030.

Nun hat sich aber der Konsum, was ökologisch angebaute Produkte betrifft, im letzten Jahr um 6% erhöht. Das heißt, das die Menschen,
vermutlich auch Covid bedingt ihr Ernährungsbewußtsein nochmal übedacht haben.
Und wenn die Nachfrage korrekt erzeugter Lebensmittel steigt, die Menschen nicht nur 'billig' kaufen, könnte das ein Schritt in die richtige
Richtung sein, Lebensmittel auch als solche zu schätzen.

Ich selbst kaufe seit über 30 Jahren zu 80% biologisch erzeugtes Gemüse, Obst und Fleisch.
Fleisch von einem befreundeten Biobauern, der seine Galloways auf der Weide schießt, um sie dann weiter zu verarbeiten.

Bin jetzt ein wenig von den Insekten abgekommen.
Aber letztendlich profitieren wir doch alle davon.

Gruß Sigi

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 14. Mai 2021, 08:03

Hallo Sigi,

der Anteil an Bio-Produkten in Deutschland hat sich 2020 auf insgesamt 6,4 % erhöht.
Das heißt 93,6 % aller in Deutschland verkauften Lebensmittel sind immer noch konventionell hergestellte Lebensmittel.
Auch werden nur 10,2 % der landwirtschaftlichen Flächen werden ökologisch bewirtschaftet.

In Österreich hat sich der Anteil an Bio-Produkte auf insgesamt 10 % erhöht.
Das heißt 90 % aller in Österreich verkauften Lebensmittel sind immer noch konventionell hergestellte Lebensmittel.
In Österreich werden 26 % der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet.

Auch wenn der Anteil an von Bio-Bauern bewirtschafteten Flächen in Österreich besser ist:
Wirklich erkennbar viel "tun" wird sich erst was, wenn mindestens 50% der landwirtschaftlichen Fläche von Bio-Bauern bewirtschaftet sind. Eine wirkliche Trendwende wird sich erst bei 75 % einstellen.
Und das wird nur gehen, wenn noch deutlich mehr Bio-Produkte von den Konsumenten gekauft werden, sonst werden es sich keine Bauern mehr leisten können, auf Bio umzusteigen, weil die erzeugten Produkte nicht gekauft werden.

Mit Deinem Bio-Anteil von ca. 80% bist Du also vorbildlich!
Damit bist Du auch nicht vom Thema abgedriftet, sondern genau "drin".

Was die Initiativen in der Schweiz fordern, ist eine vollständige Bio-Landwirtschaft. Das würde auch den unseligen Futtermais-Anbau reduzieren, was zu schwerster Boden-Erosion und Verschlammung der Gewässer, verbunden mit dem Verlust von Laichplätzen führt.

Alles hängt also zusammen und hat direkte Auswirkungen auf Trinkwasser und Gewässer in denen die Fische leben.

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von forelle1 » 16. Mai 2021, 17:15

wie schon erwähnt, habe ich in meinem Garten ein kleines Insektenhotel.
Am Montag war bei uns schönes Wetter. Da war an dem Hotel richtig etwas los.
Nur in den kleinen Öffnungen mit 4mm Durchmesser kamen keine Insekten hinein.
Ich sah wie sie es erfolglos versuchten. Da holte ich kurzentschlossen einen 6mm - Bohrer und machte die Öffnungen größer.
Kaum war ich damit fertig, wurden die Löcher gleich besiedelt. Es schwärmten aber noch viele Wespen herum, die keine Öffnung mehr fanden. Da suchte ich schnell ein Stück Vierkantholz und fertigte noch ein kleines Insekten - Hotel an.
Dieses wurde jedoch nach etlichen Versuchen nicht angenommen. Ich musste am nächsten Tag erst die Bohrungen reinigen und mit einem HSS-Bohrer etwas verfeinern bis dieses von den Insekten akzeptiert wurde.
Nun haben sie auch schon etliche Löcher besiedelt.
P1010894.JPG
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von FlifiSepp » 17. Mai 2021, 23:42

An alle!

Schön, daß sich viele Einzelne persönlich so intensiv für das Thema engagieren! Viele Einzelne sind viele insgesamt und in Wirklichkeit ist es die Mehrheit der Bevölkerung, die sich wünscht, daß sich was zum Positiven ändert. Auch, wenn sie jetzt vielleicht noch keine oder nur wenig Eigeninitiative entwickeln.

Die Allermeisten wollen Wiesen mit Blumen, sie wollen schöne und unverbaute Flüsse mit Fischen darin.
Die Allermeisten wollen vielleicht jetzt noch nicht persönlich etwas dafür tun. Vielleicht, weil sie meinen, daß das Einschränkungen für sie bedeutet.
Aber es sind keine Einschränkungen, sondern es ist ein persönlicher Gewinn an Freude am Lebben, an Lebensqualität, wenn sie das tun, was sie als Einzelner dafür tun können!

Danke jedenfalls, für die vielen Posts von Menschen, die erkannt haben, daß es Spaß macht, sich zu engagieren!

LG Sepp

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von forelle1 » 18. Mai 2021, 10:27

Schön gesagt Sepp.
Auch mit vielen Kleinigkeiten kann man etwas Großes erreichen.
Gruß Hans

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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von zulu6 » 26. Mai 2021, 13:36

Eine dieser Kleinigkeiten ist,
wenn kommende Woche die Kindergartengruppe meines Wohnortes zu mir kommt und
ich den Kindern ein bisschen was aus der Imkerei vermitteln darf.
Die Gedanken kann man nicht früh genug pflanzen. :)

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Wo sind die Insekten geblieben?

Beitrag von forelle1 » 27. Mai 2021, 09:57

Ja Jürgen, das mit den Kindern ist der richtige Weg.
Wir haben auch schon einmal mit den Kindern von unserer Grundschule die Fischaufstiegshilfe besichtigt und die Funktion und den Sinn der Anlage erklärt.
Gruß Hans

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