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River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Bekanntmachungen, Interessantes...

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FlifiSepp
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River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von FlifiSepp » 5. Januar 2024, 17:16

Die in Österreich gegründete "Initiative River and Nature Trust" hat sich dem Schutz der Flüsse und ihrer Tiere  mit dem Ziel einer intakten Flussnatur und einer Balance der Lebewesen verschrieben.
Eine wirklich tolle Initiative, wie ich meine!

Das Team rund um Peter Schröcksnadel ist hochkarätig besetzt:
Mit Dr. Nikolaus Medgyesy ist das Schwergewicht des Urforellen-Projektes im Nationalpark Hohe Tauern dabei und mit seinem Sohn Nik Medgyesy der heutige Betreiber der Fischzucht, in dem die damals von seinem Vater gefundenen Restbestände der Donau-stämmigen Bachforellen weiter vermehrt werden. Beides Pioniere für den Schutz und die Vermehrung von sich selbst produzierenden Bachforellen-Beständen!
Wissenschaftlicher Leiter ist der renommierte Fischbiologe und Umweltforscher Günther Köck.

Was meiner Meinung nach fehlt, ist eine professionelle und wissenschaftlich abgesicherte Herangehensweise an die Probleme der heimischen Fischbestände. Nur so kann die Öffentlichkeit über Medien für dieses so wichtige Thema sensibilisiert und mobilisiert werden. Dieses Projekt könnte aus meiner Sicht in Zukunft viel bewegen!

Schaut einfach mal rein: https://www.riverandnaturetrust.org/unser-netzwerk/

LG Sepp

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zulu6
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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von zulu6 » 5. Januar 2024, 21:55

Absolut sinnvoll! :thumbs_up:

Aber bei dem ganzen marketinglastigen Urforellen-Getöse wird der Eindruck vermittelt, dass die donaustämmige Bachforelle die einzig wahre Urforelle sei.
Mit keiner Silbe erwähnt, dass es daneben selbstverständlich weitere autochthone Bachforellenstämme gibt, die allesamt das Prädikat Urforelle tragen könnten.

Zurück zum Thema!
Ja das Projekt ist jedenfalls hochkarätig besetzt und hat damit gute Chancen, auch auf mediales Interesse zu stoßen - was dem Ganzen ordentlich Schub verleihen sollte.

Daneben gibt es aber auch Projekte außerhalb die öffentlichen Wahrnehmung.
Im Zuge der EU-Wasserrahmenrichtline werden seit geraumer Zeit am von der Energiewirtschaft schwer gebeutelten Unterlauf der Bregenzerach endlich Verbesserungen vorgenommen, die mMn in ihrer Gesamtheit dann eine echte und nachhaltige ökologische Aufwertung bedeuten.

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von FlifiSepp » 6. Januar 2024, 01:39

Ich denke, daß Du mit Deinem Hinweis auf andere autochthone Bachforellenstämme abseits der Donau-stämmigen genau beim Thema bist! Schön, wenn der Hinweis auf das genannte Projekt genau solche Reaktionen auslöst!
Ist doch toll, daß schon mal die Donau-stämmige Urforelle es in die Medien geschafft hat? Das schafft Aufmerksamkeit und Bewußtsein für das Leben unter Wasser in der Öffentlichkeit. Und in diesem Sog lassen sich weitere Themen, die uns Fischer am Herzen liegen transportieren. Ist wie ein Türöffner.

Nach dem, was ich auf der Seite von River an Nature Trust gelesen habe, ist deren erster Ansatz in Bezug auf den Aufbau von sich selbst erhaltenden Bachforellenbeständen auch keineswegs nur auf die Donau-stämmigen Bachforellen begrenzt, sondern bezieht sich auf alle autochthonen Bachforellen.

Klar ist, daß es glücklicherweise auch noch autochthone Bachforellenbestände im Einzugsgebiet des Rheins gibt. Und noch schöner wäre es, wenn es auch diese schaffen, in den Medien die ihnen zustehende Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Und genau dafür könnte River und Nature Trust auch hilfreich.
Auf der Seite wird übrigens dazu aufgerufen, genau solche Projekte (falls es sie denn geben sollte, was ich leider nicht weiß) an sie zu melden.

LG Sepp

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von forelle1 » 6. Januar 2024, 20:00

Bei uns in Oberfranken gibt es vom Landkreis eine Einrichtung dafür.
Auch sie setzen sich aktiv für die Artenerhaltung bedrohter Fischarten ein.
In dieser Anlage werden betroffene Tiere aufgezogen und in den dafür geeigneten Gewässern ausgesetzt.
Auch Gewässeruntersuchungen werden durchgeführt und Gewässerwarte von Angelvereinen dafür ausgebildet.
Auch ich habe vor etlichen Jahren solche Untersuchungen durchgeführt. Es wurden auch an unseren Nebengewässern elektrische Abfischungen durchgeführt und laichfähige standorttypische Fische entnommen. Mit ihnen wurden in ihrer Anlage zur Nachzucht Fischbrut erzeugt und in diese Gewässer zurückgesetzt.
Was sonst noch alles unternommen wird, könnt ihr in ihrer Homepage nachschauen.
https://www.bezirk-oberfranken.de/fisch ... s/aufgaben
Gruß Hans

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von FlifiSepp » 7. Januar 2024, 21:27

Tolle Initiative, die da auf der Seite beschrieben wird, Hans!

So, wie ich die Seite von River and Nature Trust verstanden habe, geht die aber noch weit darüber hinaus und soll durch zusätzliche Maßnahmen (Renaturierungen, Strukturverbesserungen, etc.) sich wieder vollständig selbst reproduzierende Fischbestände ermöglichen.

LG Sepp

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von flymph » 9. Januar 2024, 21:41

Hallo Sepp,

danke für's Teilen - kannte ich noch nicht!

Meine "Lieblings"(fischereigewässer)bewirtschafter sind www.diebewirtschafter.at. Bei deren Kooperationsgewässern schließt sich der Kreis mit einem Projekt des River and Nature Trust (Große Mühl).
Die "guten" Bewirtschaftungsbestrebungen werden - zumindest gefühlt - erfreulicherweise mehr und auch mehr nachgefragt.

Abgesehen von vielleicht rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen klingt für mich - soweit mein Verständnis für die Natur geht - die nachhaltige möglichst naturnahe fischereiwirtschaftliche Bewirtschaftung am sinnvollsten und mündet meiner Erfahrung nach zudem in den schönsten Stunden am Wasser.

LG
Michael

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von FlifiSepp » 10. Januar 2024, 16:57

Ja, Michael, "Die Bewirtschafter" machen das schon sehr gut! Und auch sonst kann ich dem nur zustimmen, was Du geschrieben hast.

Leider ist aber eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer immer noch die seltene Ausnahme. Wenn wir aber sicherstellen wollen, daß auch noch unsere Enkel auf Wildfischbestände fischen können, ist dringender Handlungbedarf in den allermeisten Gewässern angesagt.
Wie wollen wir das sonst der Gesellschaft, den "anderen Nuturschutzverbänden" (die Fischereiverbände sind anerkannte Naturschutzverbände) und den Medien gegenüber gegenüber argumentieren?
Wir als Fischer müssen uns künftig ganz einfach noch deutlich besser und sichtbarer als die Naturschützer der Unterwasserwelt profilieren.

Wildfischbestände schützen und nützen, ohne sie auszubeuten.

Wir müssen glaubhaft klar machen, daß die Wildfischbestände nur durch die unermüdliche Arbeit und großteils Finanzierung der Maßnahmen durch die Fischer überleben werden.

LG Sepp

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von flymph » 11. Januar 2024, 22:42

Hallo Sepp,

viel Zustimmung auch wieder meinerseits zu deinen Ergänzungen.

Wie du anmerkst ist eine nachhaltige Bewirtschaftung immer noch die seltene Ausnahme - aufgrund dessen alleine schon bin ich mir nicht sicher, inwieweit sich "wir (alle) Fischer" als "Naturschützer der Unterwasserwelt" profilieren können/werden.

Es gibt jedoch laufend einige positive Beispiele, wie im letzten Jahr z.B. zum Thema Huchen (Gefährdung -> schützen!).
Und ich denke jeder sollte soweit möglich in seinem "Circle of Influence" möglichst viel zu einer nachhaltigen Verbesserung (oder Bewahrung) beitragen.

Die von Jürgen erwähnte EU-WRRL bringt dahingehend viel Rückenwind, den einzelne Personen oder kleinere Vereine in dem Ausmaß sehr schwer erzeugen können.

Vielleicht schaffen wir, und gerne auch andere Themen-Interessenten es, sich heuer einmal persönlich auszutauschen :)

LG
Michael

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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von zulu6 » 12. Januar 2024, 07:38

flymph hat geschrieben:
11. Januar 2024, 22:42
Vielleicht schaffen wir, und gerne auch andere Themen-Interessenten es, sich heuer einmal persönlich auszutauschen
Hallo Michael,
nenne Zeit und Ort und es werden sich recht sicher Leute einfinden.
Wenn sich dazu noch ein paar Würfe platzieren lassen würden, wäre das mitunter ein zusätzlicher Anreiz. ;)

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: River and Nature Trust. Eine sehr sinnvolle Initiative!

Beitrag von FlifiSepp » 12. Januar 2024, 14:39

Hallo Michael,

die EU WRRL, wird seit Kurzem durch die EU-Verordnung NRL (Natur Restoration Law) ergänzt und bekommt somit noch deutlich mehr Wirksamkeit. So wird darin die Wiederherstellung von 25.000 km frei fließender Flüsse vorgeschrieben.
Auch wenn nicht alle Ziele des ursprünglichen Verordnungs-Entwurfes umgesetzt wurden, so sind darin doch sehr weitreichende verbindliche Ziele für Fließgewässer festgelegt worden.

In die ursprüngliche Ausarbeitung der Ziele des Entwurfes der EU-Kommission war übrigens ein Freund von mir direkt eingebunden. Deshalb meine Informationen dazu praktisch direkt "aus erster Hand".
Interessant in dem Zusammenhang ist, daß gerade die Ziele bezüglich eines noch umfassenderen Gewässer-Schutzes von Politikern derselben Fraktion verhindert wurden, die auch federführend den ursprünglichen, wesentlich weiter gehenden Entwurf eingebracht hatte!

Ja, ich wäre sehr dafür, daß wir uns auch mal persönlich austauschen. Wie Jürgen geschrieben hat, wäre das sicher schön an Gewässern, an denen eine vorbildiche Bewirtschaftung betrieben wird. So kämen dafür meiner Meinung nach z. B. in Frage:
Große Mühl, Fischereirevier Rohrbach
Ybbs, Ois, Kleiner und Großer Kamp, Reviere "Die Bewirtschafter"
Goiserer/Ischler/Ebenseer Traun
Möll, Revier "Verein Bachforelle" und Untere Möll, Bewirtschafter Gradnitzer (Kooperationsgewässer "Die Bewirtschafter)
Seebach/Mallnitz- und Tauernbach in Tirol
Rissbach in Tirol (nur von Deutschland aus erreichbar)
Steinberger Ache (sehr beschränkte Kartenausgabe)
Rosswildalm (sehr beschränkte Kartenausgabe)

Das wären dann schon mal ein paar Fliegenfischergewässer in Österreich, bei denen ich der Meinung bin, daß sie eine sehr gute und nachhaltige Bewirtschaftung haben.

Da wird es sicher noch einige mehr Vorschläge dazu geben?

LG Sepp

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