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Besatzfische pro und contra

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zulu6
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Besatzfische pro und contra

Beitrag von zulu6 » 1. Mai 2022, 09:49

Grüß euch im Club,

ein Thema, dass richtig viel Potential hat, sich die Finger zu verbrennen.
Dennoch, angeregt durch den Bericht von der Alm von Nicolas (LINK) war ich schon versucht,
dort in der Antwort ins OT abzudriften und hab mich dann dazu entschlossen, ein eigenes Thema daraus abzuleiten.

Meiner Meinung nach darf auch einmal laut darüber nachgedacht werden, ob es zum Schutz autochthoner Bestände nicht auch gut ist,
dass an manchen Gewässern bzw. Gewässerabschnitten eben durch Besatzmaßnahmen der Befischungsdruck künstlich erhöht wird,
sodass ein paar der wenigen verblieben Refugien mitunter sogar von der Befischerei möglicherweise freigehalten werden können.
Schon klar, dass gerade die Wildfischen in genauso unberührten Gewässern einen immens hohen Reiz ausüben - auch für mich!
Aber man stelle sich vor, dass die Horden an Fischern nur auf Wildfische fischen würden...
Purer Stress für die Kreatur einhergehend mit laufend hohem Verletzungspotential und deutlich erhöhter Mortalität.
Gutes Gegenargument ist natürlich, dass dort, wo Fischer zu den wilden Beständen schauen, diese auch geschützt, gepflegt und gefördert werden.
Aber bei aller Liebe zu Wildfischen und der Fischerei auf sie, würde ich meinen gesamten fischereilichen Focus darauf legen,
müsste ich meines Gewissens wegen meine Fischerei deutlich einschränken.

Mit einem Blick auf die Angelforenwelt - jetzt nicht explizit auf den Fliegenfischerclub bezogen - kommt es mir schon manchmal so vor,
dass so Satzfischfänge von heldenhaften "Ich fisch nur auf Wilfdische - Fischern" gerne mal abwertend und abschätzig kommentiert werden und
dann darauf herumgehackt wird.
Da stiliesieren sich ein paar wenige zu großen Helden der Fischerei - was aber mMn ein stark verzerrtes Bild der Realität ergibt.
Neben so einem ""großen Helden" wagen sich dann viele, die halt manchmal auch gezwungenermaßen auch auf Besatz fischen, nicht mehr aus der Deckung.
Aber ohne Besatz wäre die Fischerei deutlich eingeschränkter und wohl nur mehr einem absolut elitären Kreis vorenthalten - das gabs schon mal vor ein paar hundert Jahren.


Ein großes anders Kapitel ist selbstredend, WIE der Besatz gemacht wird.
Hier kann sehr viel richtig und und vielmehr falsch gemacht werden.
...und das Falsch ist meist billiger...


Schönen ersten Mai und schöne Grüße
Jürgen
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Fischen und fischen lassen
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von Pabru » 1. Mai 2022, 11:08

Servus zusammen,
Also ich bin froh das es Besatzmassnahmen gibt. Wie du schon erwähnt hast wäre mir auch ganz klar die Fischerei auf Wildfische viel lieber aber das spielt es halt leider heutzutage nicht mehr so häufig.
In vielen Gewässern würden wir Angler doof aus der Wäsche schauen, gäbe es keine Besatzmassnahmen weil es einfach in vielen Gewässern schlicht gar nicht mehr möglich ist einen natürlich Bestand vorzufinden.

In dem Revier das ich als jk Gewässer befische, wird auch gut besetzt, manchmal mit Köpfchen und manchmal halt nur dass die Angler mit einem vollen Sackerl heim gehen. Bei jedem Besatz gibt es ein paar schlauere Fische, welche es schaffen sich über Jahre im Revier zu halten, an die Gegebenheiten anzupassen und diese Fische wachsen dann auch zu prächtigen Exemplaren her.
Vor Einigen Jahren hat man bei uns im Revier mal sehr viele kleine Äschen gesetzt, die meisten Leute sagten das bringt nichts, die sind sowieso beim ersten Hochwasser weg aber ich kann euch sagen diese Fische haben sich erfolgreich entwickelt und sind heute wenn man ein wenig mit Köpfchen an die Sache ran geht und nicht gleich rein watet auf Teufel komm raus, ein regelmäßiger Gast im Kescher.

Also für mich klares "für Besatz Maßnahmen" aber halt eben mit Köpfchen.

Auch Flüsse wie z. B. Die Steyr in der Phyrn Pril Region brauchen Besatz, dort hat die letzten Jahre der Otter sehr gewütet und es ist eine reine Augenauswischerei wenn jemand sagt dort wird nichts besetzt. Ich kenne Pächter von der Gegend die sehr wohl besetzen, die bekommen sogar eine Förderung für ihre Besatz Maßnahmen. Es wird halt auf Qualität geachtet und das ist wichtig!

LG. P.
LG. Patrick
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von FlifiSepp » 1. Mai 2022, 13:01

Heißes und wichtiges Thema, Jürgen!

Ich denke, zuerst mal sollte man das Thema etwas einschränken. Ich gehe hier mal nur auf fließende "Salmoniden-Gewässer" ein, bei denen die Haupt-Zielfische Forellen und Äschen sind. Und da ist es einfach: Die einzig echten Wildfische als Solmoniden sind da die Äschen. Äschen können sich in Gefangenschaft nicht vermehren, sind also auch als Besatzfische auf Wildfänge von Elterntieren angewiesen. Die Eltern-Generation sind deshalb immer Wildfische. Die letzten Äschen in unseren Gewässern sollten aus meiner Sicht vollständig geschützt werden, null Entnahme. Aber um die durch harte Verbauungen, Kraftwerke und chemische Verunreinigung durch Kläranlagen (die können fast alle Chemie nicht entfernen) stark eingeschränkten Laichmöglichkeiten auszugleichen, sind den Bestand unterstützende Besatz-Maßnahmen von elterntieren aus dem Gewässer-System aus meiner Sicht sinnvoll.

Bei den Bachforellen ist es anders, da gibt es (bis auf ganz geringe Restbestände) keine Populationen einheimischer Bachforellen-Bestände mehr (https://www.bundesforste.at/leistungen/ ... relle.html). Schon seit dem vor- vorigen Jahrhundert wurden diese Bestände durch Bestz mit Bachforellen aus anderen Gegenden (oft aus Dänemark) so durchmischt,daß von Wildfischen keine Rede mehr sein kann. Bis auf wenige (durch hohe Wasserfälle) abgeschlosse Gewässersysteme können Populationen dieser ursprünglich bei uns vorkommenden Bachforellen auch nicht mehr aufgebaut sein.
Allerdings gibt es noch Bestände, die weniger genetisch verunreinigt sind und den ursprünglichen Beständen und deren Angepaßtheit an die entsprechenden Geswässersysteme nahe kommen. Diese gilt es zu schützen und zu fördern. Auch mit Besatzfischen von Nachkommen aus diesen Gewässern. Die Fischzucht Thaur bietet beispielsweise Besatzfische, die fast gänzlich den ursprünglichen Bachforellen bei uns entsprechen (https://fischzucht-thaur.at/besatzfische/). Die bleiben nur leider oft auf ihren bestens geeigneten Besatzfischen sitzen, da diesen den Bewirtschaftern oft zu teuer sind.
Mit einem klugen Bestands-Management wäre es in vielen Gewässern möglich, sich weitgehend oder sogar ganz selbst reproduzierende Bachforellenbestände aufzubauen, die den ursprünglich bei uns vorkommenden zumnindest sehr nahe kommen.
Ein wichtiger Beitrag dazu wären Entnahme-Fenster:
Mindestmaß sollten Fische sein, die schon einmal abgelaicht haben.
Die Fische, die für ein Entnahme für die Bratpfanne am interessantesten sind und auch am meisten vorkommen, könnten mit Beschränkungen (pro Tag/pro Jahr) entnommen werden.
Ab einer gewissen Größe aber müßten diese wieder zurück gesetzt werden. Die großen Fische haben größere Eier, die ein größere Überlabensrate aufweisen. Auch fördert das die Großwüchsigkeit des gesamten Bestandes.
Könnte, je nach Gewässer unterschiedlich, z. B. so ausschauen Entnahme Bachforelle: 32-38 cm.
Das würde auf Sicht den Bestand deutlich stärken und deutlich erhöhen. Und zudem eine spannende Fischerei ermöglichen, bei der die Fischer auch Fische zur Verwertung in vernünftigem Umfang entnehmen können.

Wildfische in Salmonidengewässern sind aber auch Aitel (Döbel) und Barben. Diesen Fischen wird von den Fliegenfischern meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung geschenkt. Aber ein Aitel in Forellen-Protionsgröße ist schwerer zu fangen, als jede Forelle oder Äsche. Für mich ist es immer ein besonderer Erfolg, ein Aitel zu fangen!

Es gibt nun auch viele Gewässer, die sind so stark verändert, daß sie keinen vernünftigen Lebensraum mehr für annähernd natürliche Bachforellen-Bestände und auch nicht für Äschen bieten. Diese Lebensräume können aber sehr gut von der nicht heimischen Regenbogenforelle erschlossen werden. Mittlerweile kann man davon ausgehen, daß Regenbogenforellen die Bachforellen und Äschen in den für sie passenden Lebensräumen nicht wirklich verdrängen. Regenbogenforellen sind also eine sinnvolle Ergänzung für unsere stark veränderten Fließgewässer. In noch halbwegs für Bachforellen geeigneten Lebensräumen sollten aber keine Regenbogenforellen besetzt werden.
Mittlerweile gibt es auch Regenbogenforellen-Populationen, die sich bei uns selbst reproduzieren. Besatzfischen von solchen Elterntieren sollte der Vorzug gegeben werden.
Auch hier wäre ein Entnahmefenster sinnvoll, um stabile Bestände aufzubauen.

Den Besatz mit Bachsaiblingen dagegen halte ich für sehr bedenklich. Diese besiedeln den gleichen Lebensraum wie die Bachforellen und können da, wo sie sich selbst reproduzieren, eine wahre Seuche werden und die Bachforellen verdrängen.

Wir Fliegenfischer haben es in der Hand. Wir sind Mitglieder in Vereinen und Kunden von Bewirtschaftern. Wir stimmen mit dem wirksamsten Mittel, mit den wirksamsten Stimmzetteln ab, die es gibt:
Mit unseren Geldscheinen, die wir dafür ausgeben, was wir wollen!
Und wir können Bewußtsein schaffen, indem wir mit anderen Fliegenfischern, Vereinsmitgliedern und Bewirtschaftern darüber reden, unsere Wünsche und Betrachtungen artikulieren.

Nur, wenn wir Fischer unsere Gewässer so bewirtschaften, wie es sein sollte, verdienen wir es, daß wir von anderen Naturschützern (Fischer haben den offiziellen Status Naturschützer!) ernst genommen werden und mit diesen gemeinsam Lösungen für die Probleme mit Pädatoren und Verbesserungen des Lebensraumes Wasser erreichen.

Die Meinung "wir können ja nichts gegen die vielen Anders-Denkenden ausrichten", gilt nicht! Das ist eine bequeme Ausrede!
Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Wer kämpft, kann vielleicht verlieren!

Ach ja:
Heute ist der 1. Mai, Tag der Arbeit. Zeit, uns an die Arbeit zu machen. Für bessere, sich weitgehend selbst reproduzierende Fischbestände und eine spannendere Fischerei in der Zukunft!

LG Sepp

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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von Palakona » 2. Mai 2022, 11:20

Besatzfische vs. Wildfische ist nicht so einfach, wie es im ersten Moment der Fragestellung erscheint.
WAS sind denn Wildfische? Fische, deren Art sich in einem Gewässer selbst reproduziert? Fische, die schon immer in den jeweiligen Gewässern heimisch waren? Wie weit geht man da zurück?
Die Regenbogen wird ja immer als nicht ansässiger Fisch verteufelt, obwohl sie in vielen Gewässern schon sehr lange heimisch ist und sich auch entsprechend fortpflanzt. Dann gehört der Karpfen wohl auch zu den Fremdlingen, da er ja nicht immer in unseren Gewässern ansässig war (ich spreche jetzt aber nicht von den Teichfischen!).
Wenn heimische Bachforellen vor langer Zeit mit Bachforellen aus Dänemark gekreuzt wurden und sich seitdem in manchen Gewässern tummeln - sind das dann auch keine Wildfische? Wo zieht man die Grenze?

Aber um es ein wenig einfacher zu machen - für MICH ist jeder Fisch, der sich in Freiheit fortpflanzt, ein Wildfisch. Jeder Fisch, der ausserhalb der Gewässer bebrütet wird und dann als fertiges Fischerl besetzt wird, ist ein Besatzfisch. Punkt!

Besatz muss aber nicht per se schlecht sein, da man IMHO damit möglicherweise sogar die Wildbestände schützen kann/könnte.
Beispiel: In einem der von mir befischten Gewässer kam ich an einen Pool, wo rundherum Otterspuren waren. Ich dachte sofort an einen leergefressenen Abschnitt. Weit gefehlt: Es waren Fische im Pool, allerdings sehr scheu und schwer zu fangen. Aber jeder der gefangenen Fische war meiner Meinung nach ein Wildfisch. Es wird in diesem Gewässer Stützbesatz eingebracht.
Meine vielleicht sogar etwas naive Theorie dazu (ohne wissenschaftlichen Beweis): Der Otter hat die Besatzfische ausgeräumt, da sie viel leichter zu fangen waren, als der Wildbestand, der dadurch weitgehend unbehelligt blieb.

Verteufeln möchte ich lediglich den Besatz mit reinen Zuchtfischen in Fanggröße, wo nur der Ausfang für den Angler das Maß darstellt. Meist völlig ohne Wert für das Gewässer, ja vielfach sogar noch schädlich für den letzten Rest an Natürlichkeit.

Aber um den Wert der Besatzfische trotzdem ein wenig zu heben: Ich fürchte, wir werden alle miteinander noch einmal froh sein, wenn wir wenigstens "blöde" Besatzfische fangen werden, da alles andere längst der Dummheit des Menschen zum Opfer gefallen ist.
Die "Helden" der Angelei, für die nur der Wildfisch zählt, sind für mich nichts anderes als schamlose Heuchler! Warum sieht man sie (ich kenne ein paar von diesen "Spezialisten") immer wieder an Gewässerstrecken mit nachweislich besetzten Trophyfischen?
Soweit meine Gedanken und meine Meinung zu diesem Thema.
Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen (Georg Friedrich Händel)
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von Pabru » 2. Mai 2022, 17:41

Es wird in diesem Gewässer Stützbesatz eingebracht.
Meine vielleicht sogar etwas naive Theorie dazu (ohne wissenschaftlichen Beweis): Der Otter hat die Besatzfische ausgeräumt, da sie viel leichter zu fangen waren, als der Wildbestand, der dadurch weitgehend unbehelligt blieb.
Das ist eine gute Sache Peter, wenn der Verein auch wirklich schnell genug reagiert bei einem Otter aufkommen. Also schneller halt als der vorhandene Bestand stark dezimiert ist. Leider ist es oft so das in einem Revier wo auf selbstreproduzierenden Bestand gesetzt wird, die Entscheidung zu lange hinaus gezögert wird.

LG. P.
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von tschiste » 3. Mai 2022, 08:22

Palakona hat geschrieben:
2. Mai 2022, 11:20

Aber um den Wert der Besatzfische trotzdem ein wenig zu heben: Ich fürchte, wir werden alle miteinander noch einmal froh sein, wenn wir wenigstens "blöde" Besatzfische fangen werden, da alles andere längst der Dummheit des Menschen zum Opfer gefallen ist.
Die "Helden" der Angelei, für die nur der Wildfisch zählt, sind für mich nichts anderes als schamlose Heuchler! Warum sieht man sie (ich kenne ein paar von diesen "Spezialisten") immer wieder an Gewässerstrecken mit nachweislich besetzten Trophyfischen?
Soweit meine Gedanken und meine Meinung zu diesem Thema.
Das bringt es so ziemlich auf den Punkt, Danke
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von zulu6 » 4. Mai 2022, 14:46

Danke für eure Sichtweisen.
Ich lese heraus, dass wir da recht ähnliche Ansichten vertreten. :thumbs_up:

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Besatzfische pro und contra

Beitrag von hard » 5. Mai 2022, 19:47

Hallo zusammen,

Besatzfische pro / contra ist kein leichtes Thema ... wie Peter eh schon geschrieben hat werden wir in naher Zukunft froh sein in den meisten Gewässern überhaupt noch Fisch fangen zu können ... sehr viele Gewässer sind leider strukturell nachhaltig schon so von unserer maßlosen Ziviliastion und Lebensweise angegriffen worden sodass es ohne Besatzfische gar kein Leben mehr drinnen gibt ... an der angesprochenen Alm "stören" mich nicht die Besatzfische ... ohne diesen Besatz wäre der wunderbare Fluss wahrscheinlich fast fischleer ... viel mehr enttäuscht und entsetzt mich die "Vergewaltigung" dieses Flusses ... die Alm ist knapp 50km lang und es verrichten 60 Kleinkraftwerke ihr Werk ... ich denke mehr muss man dazu eh nicht mehr sagen :?

aber wie eh ein paar von euch auch schon angedeutet haben kommt es auf das "wie" bei Besatzmaßnahmen an ... mit Maß und Ziel und auf das Gewässer abgestimmt ... hochwertiges "Besatzmaterial" ... ich weiß, ein schrecklicher Begriff/Bezeichnung bei einem Lebewesen von "Material" zu sprechen

und zum Thema Wildfisch ... auch da ist für mich jeder Fisch, der sich natürlich in diesem Gewässer fortpflanzen kann ein "Wildfisch" ... ich freue mich über jeden Fang eines solchen Fisches ... egal ob Aitel, Barbe, Bachforelle, Äsche oder Regenbogen ... das Thema Saibling sehe ich auch etwas kritischer, aber da verweise ich wieder auf das Thema Maß und Ziel und die Gewässerabstimmung

aber es gibt auch Bewirtschafter, die bewusst andere Wege gehen ... ja!! ... ist sicher nicht an jedem Gewässer möglich, aber es gibt sicher auch viele Gewässer an denen man vielleicht dadurch noch die Kehrtwende machen könnte ... Demut, Bescheidenheit und Dankbarkeit sollten die Tugenden/Leitbilder eines jeden Anglers sein

"Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu, und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das."

ein Zitat aus einem Video das ich jedem Angler nur ans Herz legen kann ... es liegt auch zu einem nicht unwesentlichen Teil an uns Anglern, wie sich unsere Gewässer in Zukunft entwickeln könnten



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