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Fliegenfischen in Norwegen (Mitte, Ost)

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hansoeeen
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Fliegenfischen in Norwegen (Mitte, Ost)

Beitrag von hansoeeen » 18. September 2022, 21:16

So ich bin dann mal zurück aus dem Urlaub und berichte ein wenig. :cool: :thumbs_up:
(die Vorgeschichte zu dem Urlaub findest du hier: Fliegenmuster für Norwegen)

Es war wie schon erwähnt kein Fischerurlaub, deshalb habe ich oft einfach noch am Nachmittag 2h gefischt und nur 2x wirklich einen ganzen Tag. Leider waren das genau die "schirchsten" (vom Wetter) und kältesten Tage der Reise und es waren anfänglich kaum aktive Fische zu finden. Grundsätzlich habe ich sehr verschieden gefangen, teils war es schon mühsam, oft ging es hurtig dahin mit den Bissen. Die Gewässer im Norden sind traumhaft - ich hatte aber auch das Gefühl, dass die Fischbestände sehr unterschiedlich sind und von einem Fluss zum nächsten in der Region schon wechseln. Manchmal sieht man von Brücken in die Glasklare tiefen Gumpen hinein und kann keinen einzigen Fisch erspähen (war mir immer unverständlich). Der überwiegenden Großteil waren kleine, aber schöne naturgewachsene, Fische die ich gefangen habe, ein paar mittelgroße haben sich auch mit mir erbarmt :mrgreen: Ein wirklicher "Ochse" wollte nicht anbeißen, dafür habe ich einen beim Waten verscheucht. :roll: :roll:
Zu den Fliegen, eigentlich habe ich ungefähr das gefischt was ich bei uns auch fische. In manchen Flüssen findet man haufenweise Caddis wenn man die Steine umdreht eher dunklere Pheasant-Tales Nymphen in verschieden Ausführungen haben auch ganz ordentlich funktioniert.

Jetzt noch ein paar Fotos. Wo ich zum Sehen bin hat meine Freundin geknipst :mrgreen: Fotos von den Fischen habe ich keine gemacht. Nur eine schnelles von der ersten Äsche an der Glomma im Kescher, welches aber nicht sehenswert ist. :mrgreen: :thumbs_up:

Den ersten kleinen Ausgang hatte ich am Fluss Flisa im Osten nahe der Schwedischen Grenze:
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Es ging dann hurtig weiter und bei einer kleinen Wanderung durfte ich ein paar Streamer in einen See schmeißen, es war aber "saukalt" und teils brutal windig, so dass die Fische ohne Boot vermutlich nicht erreichbar waren, aber ein passables Foto ist rausgekommen.
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Die Glomma ist wahrlich ein großer und wunderbarer Fluss. Leider wie oben angeführt war es in der früh richtig kalt und die Wolken hingen tief. Motiviert bin ich nach dem Frühstück gestartet und habe mich 4h später ohne Biss, dafür mit +-30 gewechselten Nymphen und Vorfachkonstruktionen wiedergefunden. :oops: Zu meiner Aufmunterung habe ich dann zwei "Locals" getroffen die auch keinen Biss hatten und meinten es ginge die ganze Woche schon außergewöhnlich schlecht... Haben uns dann länger unterhalten und ich habe danach noch einen größeren Pool abgefischt und konnte auf einmal tatsächlich noch drei schöne Äschen am Ausgang überreden. (Tag doch noch gerettet :thumbs_up: ) Am Frühen Nachmittag beendete ich dann meinen Fischertag.
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Die Mistra wird beworben als Fluss der "Riesenforellen" mit 9kg und mehr :mrgreen: Dank kleinstem Wasserstand seit langen konnte ich von den Riesenforellen nichts wahrnehmen. Dies soll aber laut Aussagen eines Einheimischen im Frühjahr sein wenn die großen Forellen aus den Seen hochziehen wo die Norweger dann mit schweren Blinkern auf die Jagd gehen. Ich habe einige kleine Bachforellen gefangen und mit dem leichten Gerät Gott sei Dank nichts mit 9kg :mrgreen:
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Neben dem Campingplatz Magalaupe fließt der Fluss Driva mit glasklarem Wasser und ich durfte nach Rücksprache mit der Eigentümerin 2h gratis im Bach fischen. Bei dem Bach fühlte ich mich auf anhieb wohl. Etwa die Größe unserer Bäche und floss rasant dahin. Konnte in den 2h zahlreiche kleinere Bachforellen fangen und habe den weiteren Nachmittag dann noch mit Formel 1 schauen verbracht. :mrgreen:
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Die Atna schlängelt sich wirklich Traumhaft durch die Landschaft. Ist zum Teil durchwatbar, zum Teil einige Meter tief. Wirklich ein prächtiger Fluss, auch hier ging es mir ähnlich wie an der Glomma, der Vormittag hätte gemütlich im Bus verbracht werden können und ab Mittag anfangen hätte allemal gereicht. :roll: Was für mich nicht erklärbar war, ich habe aus den Pools und aus den besten stellen im gesamten Fluss zum Teil mehrere 5cm Jungspunden rausgeholt, die dort sicher nicht wären wenn ein großer dort wäre. Egal, es war ein traumhafter Tag und gefangen habe ich ja :)
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Die Begna habe ich auch für 3h befischt. Davon gibt es aber leider keine Bilder. Und es ist auch nicht sonderlich spannend gewesenen. Obwohl wir im Urlaub nur traumhafte Sonnentage hatten, war es bei meinen 3h hier windig, kalt, bewölkt und wenig Bewegung am Fluss. Ich versuchte deshalb ganz tief zu Fischen und hatte ein einmal Ruckler in der Angel und los ging das Spektakel, der Fisch zog raus so, dass ich gleich mal die Bremse feststellen musste und dachte ich hätte einen größeren an der Angel. Durfte wenige Augenblicke darauf feststellen, dass ich eine 35er Bachforelle beim Durchziehen der Nymphe an der Schwanzflosse gehakt hatte................ :?


Zu guter Letzt konnte ich beim Frühstück neben der Heddola auf einmal steigende Fische sehen. Die Karte kostete nur ca € 4,-- kaufte ich diese "gach" online und ich packte ohne Wathose die Angel aus um ein paar Würfe zu machen. Wathose wäre schon praktisch gewesen um zumindest ein bisschen weiter rauszukommen. Nach 3 "Bissen" auf die Trockenfliege welche vom Fisch nicht angenommen wurden, drängte die Zeit und wir fuhren weiter.
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Alles in allem bin ich schon zufrieden, vor allem da ich oft nur wenig Zeit am Wasser war und auch nicht immer zur besten Tageszeit. Ich denke wenn man sich mehr Zeit für die Gewässer nimmt und vielleicht ein Monat früher dort ist, wäre man deutlich erfolgreicher. Weiters muss ich sagen, dass ich die Größe mancher Gewässer so nicht gewohnt war/bin. Es ist mit den "größeren" Gewässern die ich so befische nicht vergleichbar. Sehr froh war ich jeden Falls über die 9ft 6wt, die ich mitgenommen hatte. Bin eben kein Wurf-Profi :roll: :mrgreen: Ich musste mir halt die Zeit zum Fischen ein wenig "erstehlen" :thumbs_up:
Eins ist jetzt schon gewiss, die Glomma sieht mich wieder :mrgreen:

lg
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Man kann auch in großen Flüssen kleine Fische fangen.

Pabru
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Re: Fliegenmuster für Norwegen (Mitte, Ost)

Beitrag von Pabru » 18. September 2022, 22:28

Sehr schön berichtet von deinem Trip der eigentlich gar kein fischerurlaub war und dennoch liest es sich als wäre es einer gewesen. Das hast du sehr gut hinbekommen, den Spagat zwischen Urlaub mit Frau und doch ein wenig wedeln :cool:
Sehr schöne Bilder präsentiert du uns hier, da packt mich richtig die Lust auch dort hin zu fahren und wenn ich dann lese die eine Tageskarten kostet 4 Euro, da bin ich eh schon fast am Koffer packen :lol:

Traumhafte Gegend, vielen Dank fürs berichten und Petri Heil!
Patrick
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><

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Re: Fliegenfischen in Norwegen (Mitte, Ost)

Beitrag von zulu6 » 19. September 2022, 07:58

Grüß dich Hannes,

gleich vorweg, hab mir erlaubt, deinen lässigen Bericht aus dem ursprünglichen Thema herauszulösen.
Dementsprechend hab ich auch die Überschrift dieses Threads von FliegenMUSTER...* in FliegenFISCHEN...* angepasst.
Wäre ja jammerschade, wenn man womöglich diesen Bericht nicht lesen würde, weil man der Meinung ist den Thread schon zu kennen 8-)
Hoffe, es ist in deinem Sinne.

So, fertig mit dem moderativen Firlefanz.


hansoeeen hat geschrieben:
18. September 2022, 21:16
wie schon erwähnt kein Fischerurlaub
Dafür gut organisiert und timed :muscle: :muscle:
Unter den Umständen ist sich mMn eh viel Fischzeit ausgegangen.
Man merkt schon, dass du dich sehr intensiv und gut darauf vorbereitet hast.
Schöne Beschreibung deiner/eurer Reise und deiner Fänge - auch wenn der "Ochse" halt grad nicht da war.
Die Bilder haben mich sofort abgeholt - sehr nordisch mit den Wäldern, dem granitischen Gestein, die Häuser, das Flair usw.
Fotografisch sehr schön eingefangen und präsentiert.

War früher beruflich hin und wieder in NO, aber nur in den urbanen Zentren an der Westküste,
mehr ließ die Agenda nie zu. Das bereue ich mit jedem Gedanken an "da oben".

Herzliches Petri heil und vielen Dank für den beeindruckenden Bericht!!! :muscle: :clap:
Da kann auch jeder, der in diese Richtung plant schon sehr viel mitnehmen. :thumbs_up:

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Fliegenfischen in Norwegen (Mitte, Ost)

Beitrag von FlifiSepp » 19. September 2022, 13:01

Hallo Hannes,

das hast Du genau richtig gemacht, daß Du nach Norwegen nicht nur wegen dem Fliegenfischen hingefahren bist!

Ein reiner Fliegenfischer-Urlaub zu vorher festgelegten Zeiten und Zielen, bedeutet immer die Gefahr, daß Wasserstand/Wetter niicht passen, keine Fische da sind (weil Wanderfische), sie nicht befischbar sind (Hochwasser), gerade einfach nicht wollen, der Fischer extremer Kälte/Hitze ausgesetzt, oder von Mücken geplagt wird.
Dann hat man meist wenig Freude an einer Fischer-Reise, gerade wenn man dann auch noch am "ADW" ist.

Wenn man aber nicht nur für die Fischerei wo hin fährt, vorher genügend konkrete Fischzeiten mit einplant, kann man relativ leicht auf andere Aktivitäten umsteigen.

Vorher ausreichend über die zu erwartenden fischereilichen Gegebenheit vor Ort informieren, ist jedenfalls immer hilfreich.

Wenn ich mir oft der Fangergebnisse in den verschiedensten Berichte von reinen FF-Reisen anschaue, dann stelle ich meist fest, daß ich dafür sicher nicht die teils extremen Reisezeiten in abgelegene Gebiete auf mich nehmen muss.

Zu den Kosten:
Wenn An- und Abreise, Übernachtung und Verpflegung zusammengerechnet werden, dann ist so ein reiner FF-Aufenthalt trotz vielleicht günstiger Kartenpreise eventuell teurer, als wenn man für die gleiche Fischzeit Gewässer mit 200,- € Tageskartenpreis besucht, aber Reise- und sonstige Kosten dafür günstiger sind.

Aber natürlich will man auch mal was Anderes, Neues sehen!

LG Sepp

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Re: Fliegenfischen in Norwegen (Mitte, Ost)

Beitrag von hansoeeen » 21. September 2022, 10:19

Vielen Dank für die Antworten! :)
Pabru hat geschrieben:
18. September 2022, 22:28
Sehr schön berichtet von deinem Trip der eigentlich gar kein fischerurlaub war und dennoch liest es sich als wäre es einer gewesen. Das hast du sehr gut hinbekommen, den Spagat zwischen Urlaub mit Frau und doch ein wenig wedeln :cool:
Sehr schöne Bilder präsentiert du uns hier, da packt mich richtig die Lust auch dort hin zu fahren und wenn ich dann lese die eine Tageskarten kostet 4 Euro, da bin ich eh schon fast am Koffer packen :lol:

Traumhafte Gegend, vielen Dank fürs berichten und Petri Heil!
Patrick
Man tut hald was man kann :lol: Es liest sich vielleicht ein bisschen mehr als es dann schlussendlich war. Der Vorteil ist, dass ich einen Umgebauten VW Bus habe und wir immer direkt bei den Gewässern waren, da muss man nicht mehr wohin fahren und ich konnte noch für kurze Zeit die Angeln auspacken. Man ist dadurch natürlich ein wenig auf den Platz beschränkt aber man kennt ja eh die guten Spots nicht :roll:
Ich weiß nicht ob bekannt, aber die Homepage: https://www.inatur.no/ bietet viele Karten fürs Fischen an, teils für riesige Gebiete die man in einem Jahr nicht erfischen kann.
zulu6 hat geschrieben:
19. September 2022, 07:58
Unter den Umständen ist sich mMn eh viel Fischzeit ausgegangen.
Man merkt schon, dass du dich sehr intensiv und gut darauf vorbereitet hast.
Schöne Beschreibung deiner/eurer Reise und deiner Fänge - auch wenn der "Ochse" halt grad nicht da war.
Die Bilder haben mich sofort abgeholt - sehr nordisch mit den Wäldern, dem granitischen Gestein, die Häuser, das Flair usw.
Fotografisch sehr schön eingefangen und präsentiert.

War früher beruflich hin und wieder in NO, aber nur in den urbanen Zentren an der Westküste,
mehr ließ die Agenda nie zu. Das bereue ich mit jedem Gedanken an "da oben".

Herzliches Petri heil und vielen Dank für den beeindruckenden Bericht!!! :muscle: :clap:
Da kann auch jeder, der in diese Richtung plant schon sehr viel mitnehmen. :thumbs_up:

Schöne Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen, danke für das "ummoddeln" des Beitrags :thumbs_up: :D
Vorbereitung ist das halbe Leben (das habe ich auf jeden Fall aus meiner bisherigen "Bergsteiger-Karriere" gelernt) :lol:
Dafür ist die Kultur etwas hinten an geblieben beim diesmaligen Urlaub. Die Westküste sind wir vor drei Jahren einmal runtergefahren, auch sehr schön, aber ganz anders. Vor allem doch deutlich touristischer erschlossen.

FlifiSepp hat geschrieben:
19. September 2022, 13:01
Ein reiner Fliegenfischer-Urlaub zu vorher festgelegten Zeiten und Zielen, bedeutet immer die Gefahr, daß Wasserstand/Wetter niicht passen, keine Fische da sind (weil Wanderfische), sie nicht befischbar sind (Hochwasser), gerade einfach nicht wollen, der Fischer extremer Kälte/Hitze ausgesetzt, oder von Mücken geplagt wird.
Dann hat man meist wenig Freude an einer Fischer-Reise, gerade wenn man dann auch noch am "ADW" ist.
(...)
Vorher ausreichend über die zu erwartenden fischereilichen Gegebenheit vor Ort informieren, ist jedenfalls immer hilfreich.
(...)
Zu den Kosten:
Wenn An- und Abreise, Übernachtung und Verpflegung zusammengerechnet werden, dann ist so ein reiner FF-Aufenthalt trotz vielleicht günstiger Kartenpreise eventuell teurer, als wenn man für die gleiche Fischzeit Gewässer mit 200,- € Tageskartenpreis besucht, aber Reise- und sonstige Kosten dafür günstiger sind.
LG Sepp
Hallo Sepp,

da hast du komplett recht, man sieht es an dieser Woche... habe mich schon auf die heimatlichen Gewässer gefreut und die ganze Zeit hoher Wasserstand... :cry:
Unser Glück war, 3 Wochen schönes und trockenes Wetter und keine Mücken :thumbs_up: :thumbs_up: Man ist tatsächlich meistens am "ADW" und trifft dementsprechend auch selten jemanden - was aber auch schön ist. Ich darf mich aber nicht beklagen, arbeite oft am Wochenende und in der Nacht. Ich gehe grundsätzlich nur unter der Woche Fischen oder am Berg und bin da auch meistens alleine. :cool:

Mit den Kosten hast du auch vollkommen recht. Des Großteil der Kosten machten Diesel + Fähren :roll: Fliegen wäre da vermutlich billiger gekommen. Für einen wirklichen Fischerurlaub glaube ich macht es Sinn mit einem Guide unterwegs zu sein.
Man kann auch in großen Flüssen kleine Fische fangen.

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