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Gibt es zu viele Angler?

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Palakona
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Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Palakona » 16. Februar 2023, 10:06

Immer wieder hört und liest man, dass die Anzahl der Angler unverhältnismäßig stark ansteigt und dass das für die Gewässer schlecht sei.
Woher kommt diese Annahme? Gibt es dazu fundierte und vor allem belastbare Quellen? NEIN, gibt es nicht.

Eine Möglichkeit wäre, man zählt die Angler. Wie macht man das am besten? Richtig - man nimmt einfach die Anzahl der Kursabsolventen und schon hat man die genaue Anzahl der Angler. Eine bekannte österreichische Tageszeitung hat das einmal so dargestellt. Stimmt das wirklich? Natürlich nicht, man weiß lediglich, wie viele Personen einen Kurs absolviert haben, das sagt aber nichts über die Zahl der AKTIVEN Angler aus.
Auch die Verkaufszahlen der Geschäfte für Angelzubehör wären eine mögliche Größe. Leider auch nicht tauglich, da viele Angler (mich eingeschlossen) den Keller voll mit - natürlich unbedingt erforderlichem - Tackle voll gestopft haben.
Direkt am Wasser könnte man die Angler auch zählen - tut aber niemand.
Angler-Volkszählung wäre auch eine Möglichkeit - leider auch nicht durchführbar.

Also das bleibt nur das Konklusio, dass NIEMAND weiß, wieviele AKTIVE Angler es tatsächlich gibt. Somit ist die Aussage: "Angler werden zu zahlreich und schlecht für die Gewässer" ein Schmarrn ist!
Und ein noch viel größerer Schmarrn ist, dass mehr Angler automatisch mehr sogenannte "Fleisch-" bzw Sackelfischer bedeutet!

Da dies ein Board für Fliegenfischer ist, beziehe ich mich einmal nur auf die Fliegenfischer.
Man muss leider zugeben, dass viele Gewässer heillos überlaufen und überfischt sind. Das ist eine Tatsache und leider nicht abstreitbar. Aber warum ist das so? Sind es zu viele Fliegenfischer, oder werden einfach zu viele (Tages-)Karten ausgegeben, die viele Fliegenfischer anziehen? Was war zuerst - die Henne oder das Ei?

Andererseits gibt es viele Gewässer (und es werden immer mehr), an denen man kaum andere Fliegenfischer trifft. Zum Beispiel ist dies so an meinen Gewässer, die ich das Glück habe, befischen zu dürfen. Das, obwohl es viel zu viele Fliegenfischer (angeblich) gibt!

Wie ist dieser Unterschied möglich? Vielleicht ist dies der Tatsache geschuldet, dass es an meinen Gewässern keine Tageskarten gibt?
Also ein Club (Verein) mit vielen Mitgliedern? Nein wir sind ein eher kleiner Verein.
Sehr günstige Pacht? Auch nicht, wer die Bundesforste kennt, der weiß, wie wir leiden.
Also lauter "G'stopfte" im Verein? Auch nicht richtig! Eher Mitglieder, die für die Jahreskarte auf andere Dinge im Leben verzichten. Sozusagen eine Frage der Prioritäten, zumindest meine Person betreffend.

Was ist jetzt also besser? Die überlaufenen Gewässer mit Tageskarten und dadurch leider resultierendem Massenbesatz mit möglichst fangfähigen Fischen, oder die sehr behutsam bewirtschafteten Gewässer, die aber leider nur Platz für einige wenige Fliegenfischer haben?

Ich beantworte das FÜR MICH so: Beide Gewässertypen haben ihre Berechtigung!
Die Gewässer mit Massenzulauf sind ohnehin schon vor vielen Jahren entweder zu "put and take" Gewässern oder zu "Sportgewässern" degradiert worden. Was auch immer der Grund dafür war, aber das ist wohl ein eigenes Thema wert.
Das Gute daran ist, dass dadurch JEDER seiner Passion nachgehen kann, ohne sich auf lange Zeit zu binden, oder zu tief in den Geldsack greifen zu müssen. Auch für Neulinge der Fliegenfischerpassion sind diese Gewässer ein guter Einstieg ins Thema. Manche verfallen der Fliegenfischerei, andere setzen sich lieber wieder aufs Motorrad (um ein Beispiel zu nennen).

Die behutsam und sorgfältig gepflegten Gewässer bieten wohl nur wenigen Fliegenfischern die Möglichkeit dort zu fischen, sind aber nicht zwangsläufig als elitär zu sehen. Ich habe zum Beispiel die Möglichkeit hin und wieder einen Gast mitzunehmen und tue das auch immer wieder. Dafür werde auch ich immer wieder einmal an andere Gewässer eingeladen.
Man sieht also, wenn niemand neidig ist, hat jeder was! Man muss halt über längere Zeit ein Netzwerk aufbauen und dieses auch entsprechend pflegen.

Selbstverständlich ist unstrittig, dass zu Zeiten von Charles Ritz und vielen anderen bekannten Größen der Fliegenfischerei die Situation an den Gewässern eine völlig andere war. Aus heutiger Sicht gerade paradiesische Zustände.
Stimmt das wirklich? Natürlich nicht, denn da sind nur der Geldadel, englische Offiziere und andere hochgestellte Persönlichkeiten zum Zug gekommen. "Normale" Menschen hatten an den elitären Gewässern nichts verloren. War aber wurscht, da die Ausrüstung für normale Arbeiter unerschwinglich war. Ausserdem war der Wurm sowieso viel erfolgreicher...

Aber zurück zum Thema: "Gibt es zu viele Angler?"
Das Thema mit den Schulklassen, denen die Angelei bzw. die Fliegenfischerei näher gebracht werden, kommt immer wieder zur Sprache. Ist das der Untergang der Angelei, weil dadurch der Zulauf zu den Gewässern eskaliert?
Ich meine, dem ist nicht so, das Gegenteil ist der Fall! Man sensibilisiert die Kinder und Jugendlichen für das Leben unter Wasser, das weder süß schnurrt, bellt oder kuschelt. Wenn bei einer ganzen Schulklasse vielleicht eine Handvoll Angler für die Zukunft übrig bleibt, so ist das schon eine ganze Menge. Wenn man andererseits sieht, wie viele ältere Herrschaften (mich eingeschlossen) die Fliegenfischergewässer bevölkern, so wird das Problem der hohen Anzahl ohnehin über die nächsten Jahre durch den "natürlichen Abgang" geregelt.

Auch wer nicht der Angelleidenschaft verfällt, hat aber durch dieses Heranführen (zum Beispiel ganzer Schulklassen) an das Thema gelernt, dass nicht nur das Leben über Wasser existiert und schützenswert ist, sondern hat die Chance bekommen, das Große und Ganze zu sehen!

Also auf keinen Fall gibt es zu viele Angler, sondern lediglich zu viele "falsche Fuffzger" (bedeutet falscher Fünfzig-Schilling-Schein), die für das Befriedigen der eigenen, egoistischen Bedürfnisse meinen, das Problem von sich auf andere abwälzen zu können. Nichts ist leichter, als mit dem Finger auf andere zu zeigen, weil "die Schuldigen sind immer die Anderen".

Auch wenn das jetzt viel Text war, so sind dies lediglich MEINE 5 Cent zu diesem Thema ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Gerne seid Ihr eingeladen, EURE Sicht darzustellen. Ich ersuche aber beim Thema zu bleiben, und nicht vom "Zehnten ins Tausendste" zu gehen.
Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen (Georg Friedrich Händel)
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Pabru
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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Pabru » 16. Februar 2023, 13:34

Servus Peter,
Ich habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht ob es zu viele Angler gibt weil ich das leider nicht beeinflussen kann.

Eine Möglichkeit zu zählen wäre vielleicht die Angler zu zählen die beim oölfv die jährliche Abgabe bezahlen. Ich denke solche Modelle gibt es auch in den anderen Bundesländern. Aber was macht man dann mit dieser Anzahl?

Zum Thema mit den Schulklassen habe ich eine strikte Meinung und die ist ähnlich wie deine. Es gibt meiner Meinung nach nichts besseres als den heranwachsenden Kindern den Bezug zur Natur zu geben, ihnen zu erklären wie wichtig diese für unser aller Leben ist und ich denke gerade aus diesen Kindern werden später dann eben gute Petri jünger welche das Juwel Wasser und ihre Bewohner schätzen zu wissen und diese Kostbarkeit hegen und pflegen!

Die Geschichte mit den Gewässern und die Frage ob sie überlaufen sind..... Naja hier habe ich auch meinen ganz eigenen Zugang, für mich ist es wichtig das ich mein Stammrevier halbwegs leicht oder besser gesagt rasch erreichen kann weil bei mir als berufstätiger Familienvater Zeit immer eine große Rolle spielt umd ich aber das Fischen als Ausgleich unbedingt brauch. Daher nehme ich z. B. In Kauf das ich in einem flyonly Revier Fische das im zentralraum linz liegt bei dem natürlich auch regelmäßig Besatz eingebracht wird. Das stört mich aber nicht weiter weil ich auch genau weiß, dass dies ein Gewässer ist in welchen leider die natürliche Vortpflanzung von Forellen nur sehr sehr gering möglich ist. Wobei es bei den Äschen seit ein zwei Jahren ganz gut funktioniert. Aber ich bin auch nicht der fliegenfischer der unbedingt seine Forellen fangen muß, ich warte meistens sogar wenn besetzt wurde weil ich weiß das die Fischer eh weg bleiben wenn die Besatz Forellen wieder entnommen wurden.
Für mich ist es wichtig das ich zur Ruhe finde am Wasser, das ich nach Hause gehe und zufrieden bin weil ich einen tollen Tag am Wasser hatte.

Klar genieße ich dann auch Tageskarten Ausflüge an Gewässer wo man naturaufgewachsene Fische fängt und in einer Kulisse Fischen darf das man vor lauter staunen nicht mehr weiß wo man hin schauen soll aber diesen Luxus gibt es halt nicht gleich um die Ecke und ich akzeptiere es.

LG. Patrick
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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von tschiste » 16. Februar 2023, 15:18

Zu viele Angler, ich weiß nicht ob es wirklich so viele mehr geworden sind, möglicherweise, wir werden ja insgesamt immer mehr auf dem Planeten.
Für mich gefühlt ist es einfach die Mobilität, die deutlich höher ist als vor 40 Jahren und leider auch das Web.
1987 war ich für 3 Wochen auf Island zum Fliegenfischen auf eigene Faust, die Planung dauerte fast ein Jahr mit vielen Briefen und Telefonaten.
Heute geht das innerhalb von ein paar Minuten....... eigentlich eh wunderbar
Aber, wenn man sich ansieht wie diverse Gewässer im Web beworben/dargestellt werden darf man sich nicht wundern das die gestürmt werden und nur noch mit Stützbesatz auskommen, um das Erlebnis Großforelle bieten zu können.
Und ja, Sackerlfischer, die am Besatztag am Wasser sind, gibt es in meinem Verein auch noch einige, doch die gehören mittlerweile auch schon zu einer aussterbenden Art.
Als der Verein vor ein paar Jahren die Schonung der Bachforellen ganzjährig bekanntgegeben hat, waren es nicht die Jüngeren Kollegen die aufgestöhnt haben, mittlerweile haben sich schon fast alle daran gewöhnt und es ist auch bestandsmäßig der volle Erfolg.

Das ganze kommt jetzt vielleicht etwas durcheinander rüber, aber es sind meine Gedanken dazu wie sie gerade reingepurzelt sind.

Grüße
Christian
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-Bob Lawless

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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Seppham14 » 16. Februar 2023, 17:15

Angleranzahl :die Anzahl ist aufgrund bei mir in Tirol so in etwa möglich:
Jahreskartenbesitzer+verkaufte Tageskarten+Halbtageskarten, nicht zu vergessen die Aufseher der Reviere und die Pächter/Verwalter(die haben ja auch Jahreskarten des Reviers)
Die Summe aller oben aufgezählten vom ganzen Bundesland-ist meiner Meinung nach die genaueste Angleranzahl.
Die Blackies zähle ich nicht dazu :lol:
Als begeisterter Fliegenfischer treffe ich sehr selten wen am Gewässer, also glaube ich, daß die Menge zwar zugenommen hat, doch nicht die gleichzeitig fischenden. Diese Anzahl ist mit der Menge der zur Verfügung stehenden Menge an Karte begrenzt. Der Fischereiverband bestimmt die Kartenanzahl der Reviere. Die Erhöhung der Kartenanzahl geht nur über einen Antrag des Pächters/Verwalters und wird mittels Bescheid öffentlich kundgetan.
Einzig die Angler an den sogenannten Forellenpuffs sind mehr. Ich bin als Fliegenfischer ein Exot bei den sogenannten PayLakes, habe dort aber den Vorteil, daß ich viel früher meinen Erfolg in der für mich ausreichenden Nahrungsbeschaffung habe als der Wurmbader/Spinner.
Ich bin meist nach längstens 2 Stunden fertig und der Wurmbader hat meist noch nicht mal einen gekeschert.
Bei meinem Verein am Pillersee gibt es auch sehr viele nicht fischende Mitglieder-finanzielle Unterstützung reicht ihnen.
Das gibt es wahrscheinlich bei anderen Vereinen auch.
Besatz wird auch vielerorts nicht gemacht, vielmehr wird darauf geschaut, daß der Bestand sich selber reproduziert-hier gibt es ja viele Möglichkeiten der Durchführung.
Wenn ich wählen kann zwischen Besatzfisch und reproduziert/natürlich, dann wähle ich ohne zu zögern zweiteres.
Bevor ich zu sehr abschweife und eine Themenverfehlung begehe- Zu viele Angler? Nein, aufgrund der Bestimmungen regelt sich das selbst
LG,
Sepp

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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von FlifiSepp » 18. Februar 2023, 01:34

Ich denke, es kann nur zu viele Fischer geben, wenn diese nicht so mit den Gewässern (bzw. den Fischen darin) umgehen, wie dies für den Erhalt des Bestand angemessen ist. Von diesen Fischern gibt es meiner Meinung nach tatsächlich zu viele!

Von verantwortungsbewußten Fischern kann es meiner Meinung nach nicht zu viele geben, eher zu wenige!

Je mehr verantwortungsbewußte Fischer es gibt, desto mehr werden die entsprechenden Themen in das Umfeld dieser und damit in die Gesellschaft getragen. Das sieht man in anderen Ländern, wo dies der Fall ist, wie in Skandinavien, Island, Großbritannien, USA und Kanada. Da hat die Fischerei einen ganz anderen Stellenwert, als bei uns. Und das sit gut so!

Ich habe das Glück, daß einige meiner bevorzugten und zudem nahen Reviere tatsächlich teilweise noch frei fließend sind, was schon sehr selten gworden ist. Und das soll hoffentlich so bleiben! Das geht aber nur, wenn das Bewußtsein dafür von möglichst vielen Fischern in ihr Umfeld getragen wird.

LG Sepp

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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Palakona » 18. Februar 2023, 09:27

Es freut mich, dass es doch ein paar unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema gibt - danke dafür! Im Kern meinen wir mehr oder weniger das Gleiche.
Es ist wohl eine Frage der persönlichen Wahrnehmung, ob es nun zu viele Angler gibt oder ob sie lediglich ein wenig mehr geworden sind.
Und ja, es stimmt, die Mobilität trägt mit Sicherheit auch zum leichteren Zugang zu vielen Gewässern bei, genauso wie die leichtere Beschaffung von Informationen.

Aber schadet dies den Gewässern? Sind wir Angler der Grund für den Niedergang so mancher Flüsse und Bäche? Das würde ich anzweifeln, da gibt es mit Sicherheit viele andere Gründe - zum Beispiel Verbauung, Stauraumspülungen, u.v.m.
Mit Sicherheit können wir vieles nicht mehr rückgängig machen, aber einen kleinen Beitrag können wir trotzdem leisten.

Dazu höre und lese ich immer wieder, dass WIR bei UNS beginnen müssen, irgendwas zu ändern. Das ist nach meinen Erfahrungen der völlig falsche Ansatz, denn bei WIR wartet und erwartet trotzdem jeder, dass ein anderer damit beginnt.

ICH muss bereit sein, meinen Beitrag - unabhängig von anderen - zu leisten.
ICH muss an Hitzetagen bereit sein, den Fischen eine Erholung zu gönnen.
ICH muss bereit sein, selektiv zu entnehmen und für das Gewässer wertvolle Fische zurücksetzen.
ICH muss bereit sein, auf übermäßigen Besatz von fangfähigen Fischen zu verzichten, auch wenn man dadurch deutlich weniger Bisse hat
ICH muss MEINEN Abfall wieder mitnehmen
ICH muss bereit sein, in der Laichzeit die Gewässer nicht oder wenigstens möglichst wenig zu bewaten

Aber das Wichtigste: ICH muss bereit sein zu teilen!
Es hilft halt nix, auch wenn vielleicht wirklich die Gäste mehr werden, so wächst die Torte nicht mit, also müssen die Stücke kleiner werden. So ist das auch mit den Gewässern. Darum nehme ich immer wieder mal einen ausgesuchten Gast mit und freue mich auch über seine Fänge.
Wie singt der Gabalier (man kann ihn mögen oder nicht) doch so treffend: "a Bisserl was von wenig ist immer noch mehr als nix von viel!"
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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Seppham14 » 18. Februar 2023, 10:29

zum Abfall: meiner ist wenig, viel mehr packe ich den Müll der Touristen und Verkehrsteilnehmer ein, meist ein halber 90L Sack voll.
Würde gerne Müllwegschmeißer treffen und denen klarmachen, was sie lassen sollten.
Am Pillersee gibt es so 5 Müllbehälter(ständig übervoll und laut Gemeinde wird nicht eine Person extra für die Müllentsorgung angestellt)- kombiniert mit GackerlSackerl- der Touri läßt da einfach seinen Müll auf den Boden fallen , da er zu bequem ist, einen sehr weit entfernten Behälter aufzusuchen. Er weiß halt nicht, daß die sehr geringe Anzahl gewollt ist- um ihn dahingehend fürs eigenen Müll mitnehmen anzulernen. Aber du kannst einem Trottel nichts erklären- der ist so
Bitte den obigen Satz nicht mißverstehen.
Die Klimaschützer sind auch von der obigen Kategorie-bei denen denke ich nur : Only the winner takes it all- d.h. für mich- deren teilweise gut gemeinten Sachen sind nur ein Teil des Ganzen- dieses gehört geändert, ist aber eine Sisiphus-Aufgabe-deswegen fange ich(sollten ALLE) vorvorgestern an
LG,
Sepp

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Re: Gibt es zu viele Angler?

Beitrag von Roland » 18. Februar 2023, 10:53

Palakona hat geschrieben:
18. Februar 2023, 09:27
Hallo Peter,

Aber schadet dies den Gewässern? Sind wir Angler der Grund für den Niedergang so mancher Flüsse und Bäche? Das würde ich anzweifeln, da gibt es mit Sicherheit viele andere Gründe - zum Beispiel Verbauung, Stauraumspülungen, u.v.m.

Das ist korrekt, aber auch hier machen wir es uns zu leicht, unsere bestehenden Probleme einfach weiter zu reichen. Aber im Grunde gebe ich dir hierbei völlig recht.

Dazu höre und lese ich immer wieder, dass WIR bei UNS beginnen müssen, irgendwas zu ändern. Das ist nach meinen Erfahrungen der völlig falsche Ansatz, denn bei WIR wartet und erwartet trotzdem jeder, dass ein anderer damit beginnt.

Ist es meiner Meinung nach nicht, wenn man nämlich mit offenen Augen an den zahlreichen Gewässern unterwegs ist, erkennt ein jeder das es durchaus ein großes Potential gibt, wo wir Angler bei uns anfangen sollten unsere ausgelebten Gewohnheiten zu ändern.

ICH muss bereit sein, meinen Beitrag - unabhängig von anderen - zu leisten.
ICH muss an Hitzetagen bereit sein, den Fischen eine Erholung zu gönnen.
ICH muss bereit sein, selektiv zu entnehmen und für das Gewässer wertvolle Fische zurücksetzen.
ICH muss bereit sein, auf übermäßigen Besatz von fangfähigen Fischen zu verzichten, auch wenn man dadurch deutlich weniger Bisse hat
ICH muss MEINEN Abfall wieder mitnehmen
ICH muss bereit sein, in der Laichzeit die Gewässer nicht oder wenigstens möglichst wenig zu bewaten

Völlige Zustimmung, dies ist meine Praxis seit Jahrzehnten. Wobei ich am Gewässer nicht nur meinen Abfall wieder mitnehme, sondern auch den Müll der anderen wegräume.

Aber das Wichtigste: ICH muss bereit sein zu teilen!
Es hilft halt nix, auch wenn vielleicht wirklich die Gäste mehr werden, so wächst die Torte nicht mit, also müssen die Stücke kleiner werden. So ist das auch mit den Gewässern. Darum nehme ich immer wieder mal einen ausgesuchten Gast mit und freue mich auch über seine Fänge.
Wie singt der Gabalier (man kann ihn mögen oder nicht) doch so treffend: "a Bisserl was von wenig ist immer noch mehr als nix von viel!"

Sorry lieber Peter, aber so kann nur jemand reden, der ein Clubwasser befischen darf, wo wie Du geschrieben hast, nur wenige Leute unterwegs sind. Ein ganz großer Unterschied zu all den Gewässern die von Vereinen bewirtschaftet werden, wo hunderte oder gar 1000 Mitglieder beheimatet sind. Merkst Du jetzt den kleinen und feinen Unterschied zwischen deiner und meiner Argumentation?

Gruß Roland
Fliegenfischen ist eine Tätigkeit, die es einem Mann gestattet, in Frieden und Würde mit sich allein zu sein.

John Steinbeck

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