Der Clubfisch des Jahres 2024 ist die Nase
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Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

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zulu6
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Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von zulu6 » 18. November 2023, 08:13

Grüß euch,

so wie es im Titel steht, fühlt es sich an, wenn man in meinem Bodenseerevier fischen geht.
Enormer Befischungsdruck und man ist praktisch nie unbeobachtet.
Noch schlimmer, wenn man mit für den See eher exotischem Gerät wirft…

Und gar nicht so selten kommt es vor, dass – sobald man ein Fisch am Band oder Kescher hat – eine Stimme aus dem Hintergrund fragt: „Kann i haben?“
Ein Angelkumpel und ich nennen diese Typen daher sinngemäß „Kannihaben“. :lol: :lol: :lol:

So schon unzählige Male geschehen zumindest bei „schönen“ Bedingungen.
Das gibt Antrieb, anders zu tun als die anderen und die Fischerei dort in Zeiträume zu verlagern, bei denen Kannihaben und seine Freunde nicht raus gehen.

Kürzlich, eine Kaltfront hat das Land mit flächendeckendem starkem Dauerregen überzogen, war so ein ansprechender Zeitraum.
Niemand, nicht mal die sonst so vielen Spaziergänger und Hundis war bei dem Hundewetter draußen.
Ich fühlte, das war meine Stunde bzw. anderthalb!

Der Regen prasselte bei angenehmen 8°C monoton aufs Regengwand, sonst waren nur die auslaufenden Wellen und das entspannende, leicht singende Geräusch von Regen auf Wasser zu hören, die Wathose knietief sanft vom Wasser umschlungen, vor mir die Weiten des offenen Sees.
Eine gute Zeit, um das Handicap beim Werfen zu verbessern.

Ja und siehe da, schon bald signalisiert ein Ruck einen Kontakt, es blieb beim Signal.
Ein bisschen weiter wieder ein Signal, der bleibt online und im Kescher findet sich ein etwa halbmetriger Nachwuchshecht wieder..
01_zulu_IMAG5133.jpg

Am nächsten Standplatz wieder fächerartiges Absuchen der vor mir liegenden offenen Seefläche und
genau beim letzten Fächerstrahl ein ähnlicher Ruck, der Drill ein gefühlten Tick kräftiger, aber auch unspektakulär.
Der nächste Entenschnabel, ein paar cm mehr als der vorige ging über den Kescher.
Schön!
02_zulu_IMAG5136.jpg

Stellungswechsel und munter weiter, diesmal klinkte sich Treibholz ein.
Ein zäher „Drill“, aber die Handlangdung gelang. :D
So wurde weitergefischt.

Und wieder gab es an anderer Stelle einen so typischen Ruck, ein/zwei Schläge und aus.
Nachdem fertiggefischt war, zeigten sich ein paar Schuppen am Haken – und ich würde sie einem Hecht zuordnen.

Ein paar Würfe noch und nach einem finalen Hänger samt Abriss waren die verfügbaren anderthalb Stunden eh schon um.
Eine kurze, aber so entspanntere Fischerei.

Keine Spaziergänger und/oder Hundis und vor allem keine Kannihaben.
Nur der See, der Regen und die paar Schniepel.

Ganz nebenbei den Bedarf oder Anspruch an Hechtfischen auch wieder für lange Zeit gedeckt.


Schöne Grüße
Jürgen
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Pabru
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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von Pabru » 18. November 2023, 13:45

Sehr lässig Jürgen,
Manche Hecht Fischer würden da wahrscheinlich neidisch werden, der stellt sich einfach mal so in den Bodensee und fängt mit seiner bei den Lokals eher außerirdischen Art und Weise einfach mal Hechten :cool:

Das mit den "kann i haben" ist das echt so arg bei euch? Habe ich jetzt schon öfter gehört.
Sind das eher hungernde Leute oder eher sag ma mal Gesindel?

Bei uns an der Traun kann es dir höchstens passieren das ein "frei lassen frei lassen" Chor ertönt wennst einen Fisch fängst, da waren heuer so eine Gruppe Veganer welche da unten in den Auen ihren Sommer verbrachten :lol:

Und einen Aussteiger gibt es auch bei uns der lebt immer vom Frühling bis Herbst in der Au, mit dem Quatsch ich öfter mal, ein sehr intelligenter Bursche in etwa dem gleichen Alter wie wir. Dem schenke ich hin und wieder mal ne Forelle.

LG. Patrick
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><

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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von zulu6 » 18. November 2023, 19:24

Dere Patrick,
naja ich glaub nicht, dass ein gstandener Hechtfischer bei so Nachwuchshechten neidisch werden würde. :lol: :lol:
Für mich passt das aber, Hecht ist Hecht.
Aber zumindest scheint die Strategie aufgeganen zu sein oder ich hatte einfach nur Glück. ;)

Ja abschnittsweise ist das schon schlimm mit den Kannihaben.
Nein hungernde oder Gesindel ist das nicht, eher so Fischerclans und deren Fühler/Gehilfen/Beobachter.
Näher will ich da nicht drauf eingehen. 🙂

Interessant mit dem Aussteiger.
Bei mir im Fliegenrevier "wohnt" eine ähnliche Dame,
allerdings spricht sie nicht.
Trotzdem freu ich mich, wenn ich sie sehe und auch sehe, dass es ihr gut geht.

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von tschiste » 20. November 2023, 07:58

Petri Jürgen, Fliegenhecht ist eine coole Sache vor allem am Bodensee, bei der Wasserfläche wüsste ich nicht mal wo ich anfangen soll :lol:

Kannihaben gibt es bei mir im Revier keine, dafür darf ich annähernd bei jedem Fischgang Legeleinen einsammeln......
"If I'm not going to catch anything, then I 'd rather not catch anything on flies"
-Bob Lawless

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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von Seppham14 » 20. November 2023, 08:37

Ich habe es mit leider nichtwissenden Touristen zu tun, die stehen dann genau im Gefahrenbereich(Wurfkreis).
Sie stehen da nur und schauen, hin und wieder gibt es ein Petri Heil, aber meist sind sie stumme Gaffer.
Sie gehen dann aber sofort weiter, wenn ich das Fischen einstelle und ganz provokativ zu ihnen schaue und sie beobachte.
Es kam schon vor, dass sich da ein Gespräch entwickelte. Es ging da aber nur darum, dass ich ihr Tun auch beobachte-Gleiches Recht für beide Seiten-da gehen sie dann schnell weiter und ich kann wieder ohne eine touristische Ablenkung weiterfischen.
Wieder ein guter Grund für mich, dass ich dort fische, wo ein Tourist(Glanderlatscher) nicht geht, sprich kein brauchbares SpazierWegerl ist.
Da kann ich dann ungestört meine Rute schwingen. (Ausserdem riecht es dort nach Fisch und nicht nach Bewegungstalenten)
:lol: :wink:
LG,
Sepp

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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von wuzler » 20. November 2023, 10:32

Petri zu den schönen Hechterln in 1 1/2 Stunden. Dass man im Bodensee einfach so drinstehen kann, wusste ich nicht. Ich dachte immer der ist so tief dass es nur mit einem Boot geht. Na ja, bin ich wieder etwas gscheiter wordn.
Jürgen, kauf dir ein Schinakl und fahr raus und fang die großen Hechte, welche es sicher genug gibt dirt. Dann hast a von de "KAnnihabn" a Ruh!
Aber schön erzählt die Gschicht von dir! Danke dafür.

LG
Karl
Tight Lines und gut Zwirn
wünscht Dir
Karl

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Re: Wenn die Büsche Augen und Ohren haben…

Beitrag von zulu6 » 20. November 2023, 12:34

Petri Dank Männers!

tschiste hat geschrieben:
20. November 2023, 07:58
am Bodensee, bei der Wasserfläche wüsste ich nicht mal wo ich anfangen soll
Naja, als Vollblutfischer würdest du nach guter Vorbereitung ziehmlich sicher zielsicher ein paar gute Spots anvisieren.
Nur ins Blaue geschossen wird ja nicht. ;)

tschiste hat geschrieben:
20. November 2023, 07:58
Kannihaben gibt es bei mir im Revier keine, dafür darf ich annähernd bei jedem Fischgang Legeleinen einsammeln......
...bei den Legeleinenlegern dürtfe es sich um eine eng verwandte Spezies der Kannihaben handeln...


@Karl: es ist ja nicht so, dass die Lacke überall gleich 200m abfällt, gibt halt solche und solche Uferabschnitte.
Schinakl steht schon zu Verfügung, auch wenns gerade wegen Service am Trockendock liegt.
Nein, die Größenjagt ist nicht meins und der Hecht ebenfalls nicht. Ein Boot ist nicht die Lösung für alles,
nur EIN Teil davon.

Beste Grüße
Jürgen
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