Ist das noch eine Tenkara-Rute?

[Willi]

Grüß Euch!

Tenkara ist Fliegenfischen ohne Rolle und das seit über tausend Jahren - bis Heute!

Die erste "Inline-Tenkara-Rute" (Basis ist eine Shimano Honryu 44 NP) hat das Licht der Welt erblickt. Aber ist das noch "Tenkara-Flyfishing"?

Macht euch selbst ein Bild:
https://tenkaraangler.com/2023/03/20/in ... KuWNUA6a4c

Gruß, Willi

[tschiste]

Interessante Idee, ich verstehe auch den Ansatz mit den Großforellen, aber als Tenkara (als Außenstehender) würde ich das nicht bezeichnen.
Das Inline-Prinzip gibt es eh schon ziemlich lange beim Brandungsangeln o.Ä., aber das ist, glaube ich, das erste mal das sich jemand in der Fliegenfischerei damit beschäftigt.

lg
Christian

[zulu6]

...die Frage(n) wird wohl jeder für sich entscheiden müssen.
Oder kann/soll man es als Evolution bezeichnen???

Einem Purist werden die Haare zu Berge stehen, andere sehens entspannter.

Für mich ist die spannendere Frage, wie du Willi als Tenkarafischer das siehst.

BG Jürgen

[Seppham14]

die an sogn so und
die aundern so.
Jedem das Seine.
Das Konzept kommt mir vor, wie die Idee von Arctic Silver übernommen und für die Tenkara Rute umgesetzt.

[tschiste]

Die Arctic Silver ist keine Inline, bei der ist nur der Griff irgendwie schwebend/getrennt vom Blank gelagert

[Willi]

Für mich ist die spannendere Frage, wie du Willi als Tenkarafischer das siehst.

BG Jürgen

Ich verstehe den Ansatz, der dem zugrunde liegt. Es soll einfach eine Schnurreserve, eine Art "Sicherheitsventil" darstellen, wenn man unerwartet ein sehr starker Fisch anbeißt.

Grundsätzlich finde ich es interessant und würde so eine Rute auch mal gerne probieren, allerdings finde ich auch, dass dies dann mit "Tenkara" nichts mehr zu tun hat.
Besonders weil man sich die für mich beste Eigenschaft einer Tenkara-Rute zerstört, das geringe Gewicht. Wir fischen mit z.B. 3m langen Ruten, die keine 60 Gramm wiegen, mal ganz abgesehen vom Balanceverlust, wenn ich hinten so ein Zusatzgewicht anbringe.

Ja, es gibt ein Risiko bei Tenkara, große, kampfstarke Fische zu verlieren. Deshalb sollte man das Setup auch immer an die zu erwartenden Gegebenheiten anpassen. Nicht jede Rute ist für jedes Gewässer und jede Fischart geeignet. Man fischt ja auch nicht mit einer 2er Fliegenrute auf Huchen. Und natürlich muss man bei Tenkara auch noch andere Umstände berücksichtigen, bevor man mit dem Fischen beginnt, etwa das Platzangebot für die Landung, oder die Möglichkeit bei Bedarf mit dem Fisch ein Stück mitwaten zu können.

Wer aber das alles bedacht hat, minimiert den Verlust eines großen Fisches enorm. Heutzutage wird mit Tenkara-Ruten selbst auf Hecht, ja sogar auf Lachs mit Erfolg gefischt - und das ganz ohne Rolle.

Aber...jeder wie er mag!

BG, Willi

[forelle1]

Das ist ja so eine ähnliche Art wie ich sie früher schon mit einer langen schwachen Fliegenrute und einer Sekasa Fliege, die nach deinem Muster gebunden wurde, ausprobiert habe.
Als Schnur habe ich sinkende Backingschnur verwendet. Der Vorteil war, dass ich in beengten Verhältnissen die Fliege anbieten und auch da ihre Vorteile nutzen konnte. Ich habe also die Fliege auf dem Wasser aufgesetzt, Schur gegeben damit sie absinkt und dann durch pulsierenden Bewegungen die Fliege wieder angehoben. Dadurch wird die Hechel in Bewegung versetzt, was nach meiner Meinung, die Fische zum Biss verleidet. Ich habe so etliche Rotaugen gelandet.
Mit dem Tenkara – Fliegenfischen kann man dieses natürlich nicht vergleichen.
Ich habe nur etwas davon für meine Angelart und Situation ausgenutzt.
Gruß Hans