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Tenkara-Wurfschnur mit Kupfer-Einlage

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Willi
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Tenkara-Wurfschnur mit Kupfer-Einlage

Beitrag von Willi » 28. Juli 2022, 21:16

Hallo Leute, kürzlich bekam ich von einem Schweizer Tenkara-Kollegen das Angebot, eine seiner selbst geflochtenen Tenkara-Wurfschnüre zu testen. Das besondere daran ist, dass diese Wurfschnur eine Einlage aus einem sehr dünnen Kupferdraht besitzt.

Ich war sehr gespannt, ob und was diese Kupfereinlage bringt und heute habe ich diese Schnur erstmals am Wasser getestet.

Ich montierte sie an meiner MaxWay Tenkara 7:3, 390cm, mit einem 0,20mm Vorfach von 1,8m Länge.
Bei der Kebariauswahl entschied ich mich für eine neue Organza-Nymphe mit Glaskopf-Perle, also eine sehr leichte Nymphe, welche die Flugeigenschaften der Schur nicht merklich beeinflusst und trotzdem einen üblichen Praxiseinsatz darstellt.

Aber zunächst ein paar Daten zur neuen Wurfschnur:

3.6m lang (ca. 12ft.)
Gewicht: 1.1g
Konisch geflochten (mit Signalspitze) von ca. 0,75mm bis 0,50mm
Kupfereinlage
Eingeflochtener Pitzenbauer-Ring

Zum Vergleich die Daten der Schnur, die ich normalerweise mit dieser Rute fische:

3.6m lang (ca. 12ft.)
Gewicht: 1.7g
Konisch geflochten (durchgehend Signalfarbe) von ca. 1,0mm bis 0,60mm
Ohne Kupfereinlage, ohne Pitzenbauer-Ring

Schon bei der Montage am Lilian merkte ich, dass die Schnur trotz der Kupfereinlage sehr weich ist.
Ich fettete sie sorgfältig ein und stieg in den Bach.

Die ersten Würfe gaben mir sofort ein gutes Gefühl und die 7:3 Aktion der Rute harmonierte sehr gut mit der Schnur. Ich denke, dass die Schnur auch zu noch weicheren Ruten sehr gut passt.

Die Schnur lässt sich sehr leicht werfen und auch mehrere Trockenwürfe hintereinander lassen sie nicht vibrieren. Ganz im Gegenteil, man kann damit auch sehr gut das Tempo und die Wurfrichtung während des Wurfes ändern.
Selbst der Wind, der heute stellenweise stoßartig auftrat, machte die Schnur nicht wirklich nervös.

Die Schnur streckt sich sehr schön und legt sich wunderbar auf die Wasseroberfläche.
Die Zielgenauigkeit beim Wurf ist sehr gut. Ich habe absichtlich bei mäßigem Seitenwind zwischen die Zweige eines Astes im Wasser geworfen und die Kebari landete immer dort, wo ich sie haben wollte. Ich bin natürlich auch ein hervorragender Werfer! :mrgreen: ;) :lol:

Auch das Abheben der Wurfschnur von der Wasseroberfläche funktioniert sehr gut und dadurch, dass sie sehr leicht ist, ist der Rückzug nur minimal.

Mein Fazit:
Eine leichte Schnur die Spaß macht! Sie verzeiht kleine Wurffehler, streckt sich perfekt und reagiert sehr gut auf jede Rutenbewegung. Ich habe auch ein paar Trickwürfe versucht, die sehr gut gelungen sind.
Die Kupfereinlage scheint wirklich einen Stabilitätsvorteil zu geben, ohne die Flexibilität zu beeinträchtigen und mach die leichte Schnur überdies viel windresistenter.

Leider konnte ich sie heute nicht im Drill erleben, aber da ich sie in den Langzeittest nehme, wird das sicherlich noch kommen!
Ich denke, dass gerade Tenkara-Anfänger von so einer Schnur profitieren können, aber auch für Fans einer Level Line, könnte eine solch geschmeidige und leichte Schnur eine Alternative sein.

Gruß, Willi

Sollte sich jemand dafür interessieren, wie mein Schweizer Kollege diese Schnur anfertigt, gebe ich ihm gerne per PN den Link zu seiner FB-Gruppe.
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Re: Tenkara-Wurfschnur mit Kupfer-Einlage

Beitrag von Pabru » 29. Juli 2022, 08:07

Sehr interessant Willi!
Also ich habe diese Schnur ganz falsch eingeordnet als ich anfing zu lesen.

Ich dachte zuerst OK, das wird ne Schnur zum Nymphen sein und der kupferkern sorgt dafür das sie schneller sinkt aber dann beim Gewicht vergleich der üblichen Schnur hab ich es gecheckt aber verstehen tu ich es noch immer nicht. Für was ist der kupferkern? Wenn nicht um die Schnur gewichtiger zu machen?

LG. P.
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><

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Re: Tenkara-Wurfschnur mit Kupfer-Einlage

Beitrag von zulu6 » 29. Juli 2022, 09:13

Ja ging mir auch so, bei Kupfereinlage dachte ich auch, dass entweder was zum Nymphen sein muss oder Gewichtserhöhung zum Werfen.

Aber die ist ja wirklich sehr dünn im Vergleich zur anderen und leicht.

Vielleicht sollte ich auch mal wieder rollenlos ein paar Meter machen 🤔


Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Tenkara-Wurfschnur mit Kupfer-Einlage

Beitrag von Willi » 29. Juli 2022, 21:12

Der Kupferdraht ist nur wenige hundertstel Millimeter dünn und soll der Schnur mehr Stabilität beim Wurf und vor allen bei Wind geben, was er meiner Meinung auch macht. Anfangs war ich auch sehr skeptisch und auch für den Hersteller war es ein Experiment aus einer Idee heraus, aber anscheinend ist die Idee gar nicht so schlecht!

Braucht man das unbedingt? Nein.
Schadet es? Nein
Bringt es was? Ich denke schon!

Gerade für Anfänger und eher ungeübte Werfer finde ich diese Schnur "net deppert"! Sie verzeiht kleine Fehler und erhöht die Treffsicherheit bei windigen Verhältnissen (bis zu einer bestimmten Windstärke natürlich).

Mein Schweizer Kollege flechtet seine Schnüre in verschiedenen Längen und Ausführungen, mit und ohne Kupfereinlage.
Wie gesagt, sollte sich jemand dafür interessieren, wie mein Schweizer Kollege diese Schnur anfertigt, gebe ich ihm gerne per PN den Link zu seiner FB-Gruppe, wo die Herstellung genau in einer Schritt für Schritt Anleitung beschrieben wird.

Wer hat's erfunden? :lol:
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