Der Clubfisch des Jahres 2024 ist die Nase
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Wie fing es an?

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Willi
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Wie fing es an?

Beitrag von Willi » 13. Januar 2021, 17:57

Grüß Euch,

heute hab ich meine Tenkara-Ruten mal wieder durchgeschaut und als ich meine allererste in der Hand hielt, erinnerte ich mich wieder an die Anfänge.

Es war im Winter 2013, als ich beim durchforsten verschiedener Seiten im Internet auf Tenkara gestoßen bin. Ein junger Amerikaner war gerade dabei seine neue Firma aufzubauen, eine Firma, die sich mit Tenkara beschäftigte und dafür kräftig warb.

Tenkara? Was ist das?
Neugierig, was denn das sei, forschte ich ein wenig nach und schon bald war mein Interesse dafür geweckt. Das musste ich mal probieren, aber extra eine teure Rute aus Amerika wollte ich mir dafür nicht bestellen.

Leider war aber in Österreich keine solche Rute zu bekommen und auch in Deutschland wurde ich nicht wirklich fündig.
Also schaute ich mal in meinem Rutenwald nach, ob sich etwas brauchbares finden ließ.

Ich hatte Glück, denn erst einige Monate zuvor erwarb ich eine sehr leichte "Whip", die ich zum feinen Zupfen auf Rotfedern im Schilf einsetzen wollte. Das Ding sollte doch auch für einen Tenkara-Versuch reichen, oder? Nun es fehlte ihr zwar der typische Lilian, aber auch in eine Spitzenöse kann man eine Schnur einhängen. :D

So erkundigte ich mich die nächsten Wochen weiter und sammelte Informationen über Tenkara.
Anfang Sommer 2014 war es dann soweit und ich zog erstmals los um dieses japanische Fliegenfischen zu probieren. Einige sogenannte "Reverse Hackle Kebari" habe ich mir auch extra dafür gebunden, denn solche Fliegen gehören ja angeblich unbedingt dazu! :roll: (so a Bledsinn :lol: )

Wie auch immer, ich stieg in den Fluss und probierte mein Glück. Die überlange Schnur ließ ich allerdings weg und fischte nur ein wenig über Rutenlänge. Die Würfe gelange auf Anhieb, da sie grundsätzlich die gleichen sind, wie beim klassischen Fliegenfischen auch und so fühlte ich mich auch schon nach kurzer Zeit sehr wohl mit dem ungewohnten Gerät.

Was jetzt noch fehlte war ein Fisch an der Fliege und eine erfolgreiche Landung. Auch da hatte ich Glück, denn eine Äsche hatte Mitleid mit mir und nahm die Sakasa.

Die Rute parierte die Fluchten sehr schön und die Äsche blieb überraschend ruhig. So konnte ich sie nach kurzem Drill über den Kescher führen.
Damit war das Tenkara-Feuer in mir entfacht und es lodert bis heute noch immer hell und lichterloh!

Rückblickend bin ich natürlich froh und ich weiß auch, dass ich großes Glück hatte. Das Risiko den Fisch abzureißen, war immer hoch, denn so ganz ohne Übung und mit einer "Wird-schon-dafür-passen-Rute" die ersten Schritte zu wagen, sollte man nicht machen.

Zumindest habe ich mich vorher einigermaßen darüber informiert und auch mit Pole-Ruten schon Erfahrung gehabt, aber besser wäre natürlich gewesen, ich hätte es mir von einem erfahrenen Tenkara-Fischer persönlich zeigen lassen. Da ich aber zu diesem Zeitpunkt noch keinen kannte und es österreichweit auch kaum eine handvoll gab, entschloss ich mich eben es allein zu versuchen.

Mein Glück war auch, dass, obwohl die Whip keine echte Tenkara ist, sie trotzdem überraschend gut dafür geeignet ist. :)

Die Mini Whip 3000 Spezial ist 3,10m lang und hat eine Transportlänge von 53cm. Das Material dürfte eine Fieberglas-Kohlefasermischung sein.
Da mir der Griff zu klein und zu rutschig war, habe ich sie mit einem Tennisschläger-Griffband ausgestattet. Damit hat sie aber trotzdem nur ein Gewicht von leichten 106g.
Sie besteht aus sieben Teilen und ist sehr hart ausgeführt. Ich würde die Aktion zwischen 7:3 und 8:2 einordnen.
Hier ein paar Fotos meiner "Ersten".
mini1.jpg
mini2.jpg
mini3.jpg
RH.jpg
Maifliege.jpg
Ja, damit fing es an. Ich informierte mich natürlich weiter und lernte bald darauf Bernhard Niedermair kennen, der schon mehr Erfahrung mit Tenkara hatte und mir viel darüber beibrachte.

Heute, sieben Jahre später fische ich (fast) nur mehr Tenkara und auch mein Rutenwald ist gewaltig gewachsen.

Wie seit ihr zu Tenkara gekommen? Womit habt ihr angefangen und wie ist es euch ergangen?

Gruß, Willi
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Re: Wie fing es an?

Beitrag von zulu6 » 14. Januar 2021, 11:01

Gibt ja hier glaub ich nicht so viele,
die mitreden können.

Ich habs letztes Jahr ausprobiert und wenn mit Anfang gemeint ist,
dass man auch mal Tenkara probiert hat, dann passt meine Geschichte auch dazu.

Also ich bin direkt auf Willis Beiträge hin etwas neugierig geworden.
Hintergrund ist, dass ich - zumindest vor Corona - in meiner Mittagspause öfters Mal im Bereich meiner Hauswasser bin
und ich schon länger auf der Suche nach einer kompakten "Immerdabei-Ausrüstung" war, welche komplett in meinen Radrucksack passt.
Eine passende Fliegenrute, die diese Bedingungen erfüllt, hab ich nicht gefunden.
Da kam dann eben das Thema Tenkara auf den Schirm und diese Lösung funktioniert.

Darüber habe ich hier berichtet: LINK


Ja und so ists dann auch geblieben.
Das Stagl ist im Radrucksack geblieben, ein Lanyard mit dem notwendigsten Zeug und ein paar Fliegen dazu und reicht schon.
Möcht ich nicht vorziehen und nicht missen. Eine passende Ergänzung im Spectrum, die mir so manchen weiteren Fischgang ermöglicht.

Schöne Grüße
Jürgen
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Re: Wie fing es an?

Beitrag von Flysamurai » 14. Januar 2021, 19:49

Mann muß auch mal was Neues machen.
Also dann Gruß zu Haus un Tach zusammen


Andreas


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Re: Wie fing es an?

Beitrag von Bindermichl » 15. Januar 2021, 09:21

Toller Bericht Willi, da sieht man wieder was alles möglich ist wenn man will.
Ich selbst kann (noch) keine Geschichte bzgl. Tenkara beisteuern. Beim Jürgen hatte ich so eine Rute mal kurz in der Hand aber leider ließ das einbrechende Unwetter damals keinen ausführlichen Test zu.
Eigentlich wollte ich die Art der Anglerei an unserem Bach im Ort probieren aber leider ist dieser schon sehr zugewachsen weshalb leider zu wenig Platz ist. Nebenbei gesagt - fischen nur vom Ufer erlaubt.
Aber ich bin sicher ich werd noch einen Grund finden. :D
LG.

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Re: Wie fing es an?

Beitrag von Willi » 15. Januar 2021, 18:32

Servus Michl!
Ich hab dir ja schon angeboten, mal mit mir mit zu gehen. Das Angebot steht natürlich noch! :)

Gruß, Willi
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Re: Wie fing es an?

Beitrag von Bindermichl » 15. Januar 2021, 18:57

Das Angebot werde ich natürlich gerne annehmen Willi!
Sobald wir mehr Wärme und weniger Corona haben werden wir das fixieren! Freu mich schon! :)
LG.

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Re: Wie fing es an?

Beitrag von forelle1 » 15. Januar 2021, 20:50

Hallo Willi
mir geht es da wie dem Mike. Bei unserem Gewässer ist das Angeln fast nur vom Ufer möglich und das ist mit
Bäumen, Büschen und im Herbst mit hohen Gräsern zugewachsen. Ach die Wasseroberfläche verschließt sich im Spätsommer mit Seerosen, Algen usw. Ich habe mir schon einmal ein paar Sakasa nach deinem vorgestellten Muster gebunden.
Einmal mit Beschwerung und einmal ohne. Damit bin ich mit meiner kurzen Balzer - Fliegenrute und einer Rolle mit Feststellbremse an einem Gumpen zwischen zwei Bäumen und habe die Fliegen immer so im Wasser bewegt das sich die Federn bewegen. Ich habe so auch etliche Rotaugen und Lauben geangelt. Ob das jedoch etwas mit Tenkara zu tun hat, weiß ich nicht. Es war jedoch interessant einmal auf dieser Art zu angeln. Viele Fische waren auch neugierig und haben sich umgeschaut, aber halt nur umgeschaut. Obwohl da war es nicht schlecht, dass ich wegen Platzmangel statt Anschlag auch an der Schnur anziehen konnte.
Gruß Hans

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Re: Wie fing es an?

Beitrag von forelle1 » 15. Januar 2021, 20:54

Das waren meine Sakasa.
Tengara 1.JPG
Tengara 3.JPG
Gruß Hans
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Re: Wie fing es an?

Beitrag von Willi » 15. Januar 2021, 23:12

Hallo Hans,
deine Sakasas schauen gut aus und wenn du damit gefangen hast sind sie richtig gebunden.

Anscheinend hast du auch die Hechelbewegung, das sogenannte "Pulsen" gut hinbekommen. Meist reicht schon ein feines Zittern, denn zu ruckartige Bewegungen der Sakasa können die Fische sogar verscheuchen.

Rotaugen und Lauben können richtig Spaß machen und sind oft gar nicht so leicht zu überlisten. Der Grundstein ist also auch bei Dir gelegt!

Gruß, Willi
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