Neulich an der Rodl hatte ich auch eine Hongwei mit, allerdings nicht die 270er (Bericht hier: viewtopic.php?f=11&t=543 )
Sondern die "Hongwei Carbon 300".
Sie ist allerdings nur 280cm lang, was mich bei den verwachsenen Stellen der Rodl aber nicht störte, im Gegenteil.
Die nur 85g leichte Rute mit nur 40cm Packmaß passt als Zweitrute perfekt in den Rucksack.
Montiert hatte ich eine 3.3m langes, konisch geflochtene Wurfschnur und 1,2m Stroft GTM Vorfach in Stärke 0,14mm.
Die kurze, aber sehr hart ausgelegte Rute verlangt etwas Technik und Kraft beim Wurf, transportiert aber brav und halbwegs zielgenau die Fliege an die gewünschte Stelle.
Die Aktion entspricht etwa 8:2, also etwa die obersten 20% weich und 80% hart. Das ist für solch kurze Ruten eher ungewöhnlich, aber wahrscheinlich dem doch, im Vergleich zu hochwertigen Tenkararuten eher dickem Blank, in Verbindung mit der sehr kurzen Teilung geschuldet. Mit etwas Übung stellt man sich aber sehr schnell darauf ein.
Natürlich ist der Drill nicht so fein spürbar, aber man merkt, dass die Rute über eine gute Kraftreserve verfügt.
Leider ist sie aber auch etwas kopflastig, was das Handgelenk schneller ermüden lässt. Auch der "fehlende" Griff ist gewöhnungsbedürftig.
Fazit: Eine Rute mit der gut gefischt werden kann, wenn man einige Abstriche macht. Ideal für verwachsene Stellen und kräftig genug um auch größere Fische zu bändigen. Allerdings ist bei der harten Aktion und der geringen Rutenlänge ein Ausschlitzen eher möglich.
Durch das geringe Packmaß ist die Hongwei eine ideale Zweit-, oder Reiserute.
Die Preise variieren von Anbieter zu Anbieter. Höher als 25 Euro habe ich sie aber noch nicht gesehen. Dazu gibt es auch noch ein schmuckes Stoffetui.
Als Tenkara-Rute ist sie bedingt einzusetzen, ich sehe sie eher als Ergänzung. Für Anfänge würde ich sie nicht empfehlen, da sie doch einiges an Erfahrung voraus setzt.
Gruß, Willi