Tenkara-Ruten sind zwar sehr leicht und fein, aber normalerweise auch länger als klassische Fliegenruten. Zwischen 3m und 4,5m lang werden Tenkara-Ruten in der Regel eingesetzt, es gibt aber auch einige Exemplare die weitaus länger sind. Kürzere Ruten sind dagegen viel seltener, wohl weil man sich beim Tenkara-Fischen, aufgrund der geringeren Reichweite extrem vorsichtig an den Fisch anschleichen muss.
Trotzdem bieten kürzere Ruten, gerade in verwachsenen Bereichen die Möglichkeit auch dort noch zu fischen, wo es mit längeren nicht mehr möglich, bzw. sinnvoll ist.
Ich habe im "Billigsegment" (bis 25 Euro) eine solche Rute gefunden. Natürlich keine "echte Tenkara-Rute", aber eine Chinarute, die qualitativ bis zu einem gewissen Grad durchaus mithalten kann.
Die "Hongwei Carbon 270".
Die Rute besteht aus 9 Teilen und verfügt am Spitzenteil über den obligatorischen Lilian, der wirklich sauber aufgeklebt/aufgeschweißt ist.
2,7m lang und nur 70g, leicht. Transportlänge nur 40cm.
Der Carbonblank der Rute ist sehr hart ausgelegt, wobei der Spitzenteil eine extreme Biegsamkeit aufweist. Die Gesamtaktion würde ich umgelegt auf Tenkarabezeichnung als 7:3 bis 8:2 bezeichnen, was für eine so kurze Rute eher untypisch ist. Trotzdem lässt sie sich sehr zielgenau werfen. Allerdings ist eine gewisse Gewöhnungszeit nötig.
Ich habe an dieser Rute auch erstmals ein Braid Leader (eine konisch geflochtene Leine aus Monofasern) in 7 Fuß Länge ausprobiert. Dieses harmoniert sehr gut mit der Rute. Allerdings bin ich versucht das erste Drittel der Leine ein zu färben, da sie vor verschiedenen Hintergründen nur schwer zu sehen ist.
Wieder einmal zeigt sich, dass auch ein "Billigheimer" von guter Qualität sein kann und sehr nahe an eine viel teurere Rute heran kommt.