Vor einigen Tagen war ich wieder mal mit meinem Kollegen unterwegs um unsere Flossenträger ein wenig zu "befliegen".
Diesmal ging´s an die Alm.
Ein wirklich wunderschöner Fluss der so klar war wie ich noch nie ein Gewässer gesehen hab.
Gut, so viele Gewässer dieser Kategorie hab ich ja noch nicht (bewusst) gesehen wenn ich ehrlich bin.
Auf jeden Fall ging´s recht zeitig in der Früh im Morgengrauen los da wir so bald wie möglich die TK lösen wollten.
So hab ich den Fluss dann zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, ein Traum - so klar.
Aber mir war natürlich bewusst das dieser schöne Anblick eine Schattenseite hat. So war klar dass die Fische mich ganz bestimmt früher sahen als ich sie. Aber gut, wir kämpften uns ich die Watsachen uns stiegen ganz behutsam ein. Fische sah ich natürlich sehr sehr viele stehen aber es war schon recht mühsam das Interesse zu wecken, ganz zu schweigen eine zu überlisten.
Da es noch recht bald am Morgen war und auch noch kein Sonnenstrahl das Wasser erreichte versuchten wir zu Beginn unser Glück mit Nymphen.
Mein Kollege setzte dabei eher auf "Strecke machen" um den den Fisch zu finden der eben will, ich für meinen Teil blieb aber "dickschädlat" am ersten Gumpen stehen und bot einfach mein gesamtes Repertoire an Nymphen an. Einfach um zu sehen was genau das Interesse weckte.
Irgendwann sah ich wärend dem Nymphen wechseln im Augenwinkel aber das doch ein Fisch an die Oberfläche kam.
Also hab ich einfach mal eine Caddis montiert um mal warm zu werden. Das hat dann auch nicht lange gedauert und der erste Fisch war am Band. Wunderschön gezeichnet aber leider etwas zu flink für die Kamera.

Ja, bis auf zwei bis drei ganz kleine Schneuzer war´s das aber auch schon......für den ganzen Tag.

Ich hab den ganzen Tag alles erdenkliche durch gewechselt und probiert aber sie wollten einfach nicht mehr. Auch mein Kollege der in der zu Beginn recht gut fing ( zwei Bach, eine Regenbogen und eine Äsche) biss sich den rechtlichen Tag die Zähne aus.
Tja und war macht man wenn das Wasser TOP ist die Fischa aber partout nicht mehr wollen?
Richtig! Abends noch ein paar Stellen besichtigen, Heim fahren, Wunden lecken, Morgens wieder bald auf und ans Gewässer fahren.

Gibts jo ned!
Tag zwei:
Zu Beginn befischten wir ein paar andere Stellen aber es war wieder dasselbe Spiel wie am Vortag.
Wunderschönes Wasser: Fische sind da, sehen eine Fliege max. zwei Mal etwas genauer an und das war’s dann auch schon.
Irgendwann knüpfte ich dann aus reiner Verzweiflung eine rosarote Trockene an in der Große 18 oder 20 und siehe da, BISS.
Also waren wir scheinbar (und auch im Nachhinein auch ein wenig logisch) immer viel zu groß dran.
So ging es dann wirklich gar nicht mal schlecht und die ganze Sache machte so richtig Spaß. Hier noch ein kleines Video von einem akrobatischen Befreiungsakt:
Am letzten Spot des Tages angekommen, es war dann schon späterer Nachmittag geworden und die Fische stiegen immer öfter konnte ich dann noch eine recht passable Regenbogenforelle zum Shooting einladen. Irgendwann war ich aber dann bis auf die Knochen ausgekühlt und wir beendeten auch den zweiten Tag.
Diesmal war ich aber deutlich glücklicher als am Tag zuvor.
Und nebenbei hab ich wieder einiges gelernt aus der ganzen Sache.
Im Herbst einfach die Fliegen der Beute anpassen und die war trotz vorhandener Steinfliegenlarven und der einen oder anderen Eintagsfliege wirklich sehr sehr klein.
Und so nebenbei dachte ich mir das bei den schönen Herbstwetter erstens der Befischungsdruck sicher nicht zu vernachlässigen war und zweitens am Ende der Saison ja auch nur die Fische übrig bleiben welche eben ein wenig schlauer sind als diejenigen die eben nicht mehr im Wasser sind.

So fuhren wir wieder genütlich nach Hause mit dem Versprechen nächstes Jahr das Eine oder Andere Mal wieder zu kommen!