immer noch total geflasht von einem unbeschreiblich schönen Fliegenfischertag
sitz ich nun da und versuche, das Unbeschreibliche doch irgendwie in Worte zu fassen.
Dem Ruf einer Einladung eines wohlbekannten Rutenbauers folgend,
traf ich mich mit dem Peter zum 07:30 Uhr Morgenkaffee in Oberösterreich in der Region Pyhrn-Eisenwurzen.
Die Teichl - Ihres Zeichens als eines der besten Salmonidenreviere Österreichs bekannt – war das Ziel des Tages.
Der erste Flash schon beim Einstieg in das schöne Gewässer:
Mystisch liegt ein zarter Hauch Nebel über dem Wasser, grün schimmernde Pools, schöne Rinnen,
Fische erkennbar, das Wasser klar und frisch, 10° C Wassertemperatur am Morgen.
Man könnt noch eine Weile weiter schwärmen.

Waten in der Teichl ist auch auf alle Fälle auf der anspruchsvolleren Seite angesiedelt und
außer uns weit und breit keine Menschenseele.
Fliegenfischerherz was willst du mehr.
Am Einstig stellte Peter noch die Frage in den Raum, „Ob uns die Teichl heute wohlgesonnen ist?“.
Überraschend war für mich, dass Peter eine Nymphe anknüpfte – hätte eher mit einer Trockenen gerechnet.
Ich tat es ihm dann einfach nach, wobei hier „einfach“ vielleicht nicht stimmt, denn es wurde wohl überlegt, was ans Tippet kam.
Start am ersten Pool in der Nähe unseres Einstiegs – einige Driften und ich bekam eine Bachforelle ans Band.
Kampfstark und ausdauernd.
Erfreulicherweise stiegen noch weitere bei mir ein. Flash!
Kurzer Positionstausch – ich hatte gerade eine hübsche Nachwuchsbachforelle am Band – erspähte ich im Augenwinkel,
wie Peter ein starken Fisch zu drillen begann.
Meine kleine Forelle sauber ausgedrillt und released, galt es dafür zu sorgen, dass Peters Fisch sicher den Weg in einen Kescher fand.
Eine Äsche größeren Ausmaßes machte da ordentlich Radau – souverän wurde sie jedoch ausgedrillt und fand ihren Weg in den Kescher.
FLASH
… ggf. kann Peter zu diesem Fisch noch ein bisschen was erzählen.

Hier fast unmittelbar vor dem Biss:
Ja was soll ich sagen, nach der Akutflashphase fischten wir wieder weiter und die Teichl war uns wohlgesonnen.
Praktisch jeder befischte Zug, Pool, Rinne usw. brachte Fischkontakt.
Wir fingen beide viele Bachforellen und einige Äschen.
Hab keinen Fisch gemessen, aber ich bin mir sicher, meine PB bei beiden verbessert zu haben.
Äsche schätze ich so um die Mittevierzig, Bachforelle dürfe am 50er sein.
Ein Spot schöner wie der andere – und umgekehrt.

Die Ruhe in der Schlucht, focussiert auf Wasser, Fische und Fischerei -
Fische – manchmal zickig, aber grundsätzlich in guter (Beiß)Laune.
Trotzdem, dass auch Fische stiegen – tlw. nach den Indicatern, fischten wir mit Nymphen weiter.
Erst im Laufe des Nachmittags beschloss ich, ausschließlich mit der Trockenen weiter zu fischen.
Ich wählte eine Dyret Two-tone, wie ich sie für den Clubswap 2022 auch gebunden hatte.
FLASH
Anfangs noch etwas zögerlich – später vollmundig ohne Rücksicht auf Verluste wurde sie genommen.
Wahnsinn – FLASH
Nach einer abschließenden schönen Äsche auf die Dyret ließen wir es damit gut sein.
Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist.
Die Teichl hatte sich zwischenzeitlich übrigens auf 14°C erwärmt – bei einer Lufttemperatur von 32°C.
Schöne, wohlgenährte und kampfstarke Fische in guten Größen, aber auch jüngere Vertreter der Alterspyramide,
alles war dabei.

Zählen zwecklos, aber man kann ohne Rotwerden behaupten, dass es einige Male alle Finger gebraucht hätte.


Zufrieden wateten wir zum Ausgangspunkt zurück.
Leicht fertig, glücklich und mit Endorphinen geflutet gönnten wird uns zur „Nachbesprechung“ noch einen Abschlusskaffee.
Warum Teichl hoch 3?
Ganz einfach:
Wir waren an der Teichl, Peter fischte mit einer Teichl (sein #5 Taper) und
ich fischte mit der Elpida – eine von Peter gebaute Gesplißte auf Basis des Teichl-Tapers.
Beide übrigens auch mit Seidenschnur - Teichl Classics

Die Teichl in ihrer Schlucht
- ein Ort der Ruhe,
- ein Ort der Entspannung
- ein Kraftort
Peter, vielen Dank für die Einladung und das Guiding!
Dass so ein 0815 Hanswurscht wie ich mal in einem so hochkarätigen Revier zum Fischen kommt,
hätte ich mir nur schwer träumen lassen.
Demütig und Dankbar lasse ich die Eindrücke Revue-passieren
Schöne Grüße
Jürgen