unser heuriges Treffen führte uns bekanntlich nach St. Ulrich am Pillersee, in das Revier von Sepp (Seppham14).
Als Guideline war Zusammenkunft Samstag-Mittag, Fliegenbinden und Revierbeschau, Sonntag Fischertag geplant,
aber selbstverständlich alles recht flexibel nach Bedingungen, Wünschen und Anregungen.
Vom Club waren wir schlussendlich zu viert,
Andreas (Pauc), Sepp (Seppahm14), nochmals Sepp (FliFiSepp) und meine Wenigkeit.
Andreas reiste vom Burgenland schon tags zuvor an – was sich als weise Entscheidung entpuppte.

Mein Ziel war Sa ca. 11:30 eintreffend und (FliFi)Sepp musste kurzfristig wegen anderer Umstände ganz auf Sonntag verschieben.
Ein Spezl vom Sepp(ham14) war dafür auch noch mit von der Partie.

Unmittelbar vor der Abfahrt checkte ich nochmals die Reiseroutenempfehlungen des Navis,
3h 15 min via München vs. 4h 12 min via Inntalautobahn ließen mich Richtung München peilen.
Noch keine Stunde unterwegs „Neuberechnung aufgrund Verkehrsstörung“ und die Fahrzeit begann sich unweigerlich Minute um Minute zu verlängern…
Am Ende waren es etwa 5 ½ Stunden
Nun denn, endlich eingetroffen im Seerestaurant Blattl, wo wir in geschlossener Gesellschaft (nur für uns geöffnet) uns dem Fliegenbinden hingeben konnten.
Sepp(ham14) hatte Bindeplätze und Material vorbereitet – da würde so manch einschlägiger Fachhändler blass aussehen.
Sepp hat da eh schon ein bisschen was dazu geschrieben:
Seppham14 hat geschrieben: ↑4. Juni 2023, 05:57 Andreas, Herbert und meine Wenigkeit fischten gestern bis 1130, dann gabs Mittagessen beim Platzl. Um 1245 Aufbau der Bindeplätze beim Blattl, und dann ging es los.
Wir banden zuerst einige Prager Wusel. Dies gelang mit einigen Schwierigkeiten wie Koordinierung der Bindeschritte unter Verwendung von den wirklich passenden Werkzeugen und Variation mehrerer Bindematerialien: Zu gering reißfester Faden, Haare fürs Wuzeln nicht komplett in der Schlinge verteilt, statt Schlinge Faden gesplittet, Schlinge zu wenig auf ständigem Zug gebracht, zu geringe Drehgeschwindigkeit des schweren Twisters (mit Griff!!), Einbinden und Plazierung der Sichthilfe und der Mufflon-Bürste(schaut wie eine Flaschenreinigungsbürste aus), Abschlußknoten.
Bindeschritte abgeschlossen, dann weiteres Zuschneiden der Fliege.
Wir(Jürgen, Andreas und ich(hatte auch Startprobleme, da ich diese Fliege schon länger nicht gebunden hatte) schafften dann einige respektable Prager(ist der Name des Schöpfers dieser Fliege und nicht die Stadt Prag!!) Wusel.
Weiteres Zuschneiden dieser einfachen() Fliege machten wir auch noch. Endgültige Formgebung beim Zuschneiden ist nach der Entscheidung-welches Insekt in welcher Zustands-Phase soll sie darstellen.
Wie schon beschrieben-ich hatte auch einige negative Vorführeffekte.
Es war für mich halt schade, daß unsere Binderanzahl sich auf 4 beschänkte. Enttäuscht bin ich deswegen aber nicht, im Gegenteil- ich fand es toll, was Gemeinsames unter Seinesgleichen zu schaffen und fachzusimpeln.
Heute geht es mit unseren Kreationen ans Wasser.
Da wir gestern noch einige Maifliegenaktivität beobachten konnten(hellgelber dünner Körper-Moosgummi,Latex), probieren wir auch ein paar davon aus.
Die Wusel im Dead Drift und die Maifliege stromauf - Schau ma mal.
Schön wars, das Binden und Fachsimpeln.


Dann ab zum Alex (Forellenranch) Abendessen und vor dem Essen noch eine kleine Gewässerbegehung, da der Seeablauf eh genau da vorbeifließt.
Später dann in Sepp(ham14)s Haus hat mich nochmals die Bindewut überkommen, neben erfrischendem Bier bisschen was gezwirbelt und
selbstverständlich wurde wieder gscheit daher geredet.

Sonntag, der Fischertag:
Morgens kam Sepps Spezl, der Herbert, wieder zu uns und
nach einem herzhaften Fischerfrühstück mit besonderen Schmankerl teilten wir uns ein wenig auf.
Sepp(ham14) und ich fuhren weiter runter zum schnellern, blockigen Abschnitt,
während Andreas und Herbert den ruhigeren oberen Bereich befischten.
Unten flatterten hauptsächlich Köcherfliegen herum, vereinzelt auch mal eine Maifliege.
Eine dementsprechende Musterwahl brachte auch schnell die ersten Bachforellen ans Band.
Dauerte nicht lange, da stand ein „Besucher“ bei uns auf der Schotterbank.
(FliFi)Sepp hatte uns von der Straße aus entdeckt und ist zu uns gestoßen.
Mittags trafen wir uns wieder beim „Alex“ zum Essen & ratschen, nachmittags wurde wieder gefischt.
Mein Weg führte flussabwärts, während die andern sich Richtung flussauf und bis zum See verteilten.
Zu meiner großen Freude waren die Fische in ausgesprochener Steig- und Beißlaune.
Zunehmend mehr Maifliegen schlüpften und die steigenden Fische boten ein schönes Schauspiel.
Ein heftiger Regenguss, der trotz tagelanger punktgenauer Vorhersage sooo unerwartet kam,
zwang mich zu einer ca. 45minütigen Pause unter einer großen Buche.
Als es wieder besser wurde, schienen sich die Maifliegen zu denken: „Jetzt erst recht!“
Viele waren unterwegs und dementsprechend war auch die Bissfrequenz.
Herrlich!!!



Nach vielen kleinen und mittelgroßen Bachforellen und 6 oder 7 recht ansehlichen Bachforellen
beendete ich zufrieden meinen Fischgang, Treffpunkt wieder beim „Alex“

Nach dem Abendessen wurde es leider schon wieder Zeit für die Heimreise.
Großartig wars.
Liebe Leute, die ihr dabei wart,
es war mir eine Ehre und eine Freude!
Vielen Dank und Petri heil!
Hier noch einige Bilder zum Text:
Fliegenbinden im Seerestaurant Blattl von und mit Sepp:
Die Hausforelle vom Blattl ließ sich ein kurzes „Hallosagen“ auch nicht nehmen

Eindrücke vom Wasser:
Der Pillersee, im Hintergrund die Waidringer Steinplatte:
Der Pillersee, Bereich Ablauftrichter:
Der Seeablauf im oberen Bereich:
Der Seeablauf weiter unten:
Land- Luft- und Wassertiere:
Gruppenfoto:
Epilog:
Ihr kennt das sicher, wenn man zu einem Bindeanfänger in Bezug auf Dubbing sagt:
„Nimm die Hälfte von dem was du meinst, und dann nochmals die Hälfte davon und
wenn du das einbindest, hast du immer noch zuviel oben…“
Jetzt nehmen wir das Ganze umgekehrt proportional, tauschen Dubbing gegen Gastfreundschaft und Zuvorkommenheit aus,
dann kommen wir in Ansätzen dahin, was uns Sepp geboten hat.
Dieses Maß an Gastfreundschaft, Zuvorkommenheit und alles perfekt vorbereitet ist mit Worten kaum erfassbar.
Da kann ich mich mit einem riesengroßen DANKE FÜR ALLES nur nochmals wiederholen.
Beste Grüße und alles Gute
Jürgen