so wie es im Titel steht, fühlt es sich an, wenn man in meinem Bodenseerevier fischen geht.
Enormer Befischungsdruck und man ist praktisch nie unbeobachtet.
Noch schlimmer, wenn man mit für den See eher exotischem Gerät wirft…
Und gar nicht so selten kommt es vor, dass – sobald man ein Fisch am Band oder Kescher hat – eine Stimme aus dem Hintergrund fragt: „Kann i haben?“
Ein Angelkumpel und ich nennen diese Typen daher sinngemäß „Kannihaben“.



So schon unzählige Male geschehen zumindest bei „schönen“ Bedingungen.
Das gibt Antrieb, anders zu tun als die anderen und die Fischerei dort in Zeiträume zu verlagern, bei denen Kannihaben und seine Freunde nicht raus gehen.
Kürzlich, eine Kaltfront hat das Land mit flächendeckendem starkem Dauerregen überzogen, war so ein ansprechender Zeitraum.
Niemand, nicht mal die sonst so vielen Spaziergänger und Hundis war bei dem Hundewetter draußen.
Ich fühlte, das war meine Stunde bzw. anderthalb!
Der Regen prasselte bei angenehmen 8°C monoton aufs Regengwand, sonst waren nur die auslaufenden Wellen und das entspannende, leicht singende Geräusch von Regen auf Wasser zu hören, die Wathose knietief sanft vom Wasser umschlungen, vor mir die Weiten des offenen Sees.
Eine gute Zeit, um das Handicap beim Werfen zu verbessern.
Ja und siehe da, schon bald signalisiert ein Ruck einen Kontakt, es blieb beim Signal.
Ein bisschen weiter wieder ein Signal, der bleibt online und im Kescher findet sich ein etwa halbmetriger Nachwuchshecht wieder..
Am nächsten Standplatz wieder fächerartiges Absuchen der vor mir liegenden offenen Seefläche und
genau beim letzten Fächerstrahl ein ähnlicher Ruck, der Drill ein gefühlten Tick kräftiger, aber auch unspektakulär.
Der nächste Entenschnabel, ein paar cm mehr als der vorige ging über den Kescher.
Schön!
Stellungswechsel und munter weiter, diesmal klinkte sich Treibholz ein.
Ein zäher „Drill“, aber die Handlangdung gelang.

So wurde weitergefischt.
Und wieder gab es an anderer Stelle einen so typischen Ruck, ein/zwei Schläge und aus.
Nachdem fertiggefischt war, zeigten sich ein paar Schuppen am Haken – und ich würde sie einem Hecht zuordnen.
Ein paar Würfe noch und nach einem finalen Hänger samt Abriss waren die verfügbaren anderthalb Stunden eh schon um.
Eine kurze, aber so entspanntere Fischerei.
Keine Spaziergänger und/oder Hundis und vor allem keine Kannihaben.
Nur der See, der Regen und die paar Schniepel.
Ganz nebenbei den Bedarf oder Anspruch an Hechtfischen auch wieder für lange Zeit gedeckt.
Schöne Grüße
Jürgen