Wie jedes Jahr zieht es uns im Herbst in die Steiermark ins Gesäuse. Das Enns-Revier Krippau ist zu dieser Jahreszeit einfach herrlich. Tief unten in der Schlucht hat man seine Ruhe vom Alltagsstress und kann so richtig schön entspannen. Laut Auskunft des Revieraufsehers war der Wasserstand am Samstag ideal und das Wasser schnapsklar

Also haben wir beim Gasthof Schnabl die Karten reserviert und sind zeitig um 4.00 in der Früh aufgestanden, da doch knappe 2,5 h Autofahrt vor uns lagen.
Voller Vorfreude, parkten wir wie jedes Mal bei der Brücke in Großreifling um einen kurzen Blick auf die optimalen Bedingungen zu erhaschen, doch siehe da, die Enns floss locker um 40 cm höher und sehr stark angestaubt daher.... bammmm.... unsere Motivation war im Keller

Nach einem kurzen Plausch mit einem Jahreskartenfischer, der uns versicherte, dass man bestimmt das Wehr oberhalb aufgemacht hat und das Wasser gegen Mittag besser werden sollte, kletterten wir auch schon zum ersten Hotspot, wo eigentlich bis jetzt immer der ein oder andere Flossenträger überlistet werden konnte. Ich startete beim Einlauf in den großen Bahnhofspool und konnte auch sofort 3 Äschen mit einer kleinen Nymphe überlisten.
Der Anfang war also gemacht, jedoch gestaltete sich der Vormittag als sehr zäh. Am gegenüberliegenden Ufer, fließt ein Bach in die Enns und ich versuchte, mit weiten Würfen quer über den Fluß diesen Bereich abzufischen. Es brauchte auch nur 2-3 Würfe, als plötzlich mein Bissanzeiger stehen blieb. Ein behutsamer Anhieb und der Tanz begann. Ich merkte sofort, dass ein größer Fisch meiner Nymphe nicht widerstehen konnte und sich mit vollem Gewicht in die Strömung stellte. Mit gefühlvollem Druck versuchte ich ihn auf meine Seite zu drillen. Erst nach gefühlten 10 Minuten war der Fisch endlich zur Landung bereit und ich konnte eine 50+ Regenbogen in meinen Kescher bugsieren. Was für ein genialer Fisch
Nach einer kurzen Pause fischten wir gemütlich weiter flussauf. Wie vorhergesagt, wurde auch das Wasser immer besser und bei einem großen Pool konnten wir auch die ersten Fische auf zarte CDC-Trockenfliegen überlisten. Herz was willst du mehr.
Als wir uns dem dortigen Kraftwerk näherten, beschlossen wir einen Spot wechsel vorzunehmen.... Es gibt halt doch viel schönere Bereiche an diesem Revier.

Also auf zum sogenannten Klammausgang wo es einige sehr schöne Züge für die Trockenfischerei gibt. Und wir sollten Recht behalten. Die Flossenträger, großteils Äschen, wurden immer aktiver und wir konnten Fisch um Fisch mit unseren Mustern überlisten. Dass wir noch so gut fangen würden, hätte in der Früh keiner von uns gedacht
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An einigen Stellen waren wir der Verzweiflung nahe, da mehrere zarte Ringe weit außerhalb unseres Wurfradius zu sehen waren. Bei 40 bis 50m Entfernung konnten wir diesem regen Treiben halt leider nur zusehen

(Am Bild unten sind sie kurz vor der Schotterbank gestiegen, die Enns ist hier leider 2-3 Meter tief *g*)
Als sich das große Fressen schließlich dem Ende neigte, beschlossen auch wir uns schön langsam auf die lange Heimreise zu machen. Zufrieden über diesen genialen Fischtag (konnte doch jeder knapp 40-50 Fische überlisten) wanderten wir 3 gemächlich den steileren Weg zum Auto retour und haben gemeinsam beschlossen:
NÄCHSTES JAHR WIEDER
Tight Lines
Nicolas
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