Erste Clubfliege des Jahres ist die Missing Link, hier in verschiedenen Interpretationen / Der Clubfisch des Jahres 2025 ist der Bachsaibling
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Schnur ja! Aber welche?

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GrizzleGimo
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Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von GrizzleGimo »

Grüße Euch,

vielen Dank für die tolle und freundliche Aufnahme.

Hoffentlich hab ich zu dem Thema im Forum nichts überlesen.

Ich bin ein absoluter Neuling im Bereich Fliegenfischen. Ich hab mich (nur aufgrund der Optik) für eine Orvis TLS Pro Guide (Length 9' wt 3⅛ oz. 5 wt. Line) entschieden und dazu eine Greys Fin Fliegenrolle #5/6 geschenkt bekommen. Die Rolle wird aber vermutlich bald gegen etwas hochwertigeres getauscht.

Beim Thema Schnur komm ich nicht weiter. Ich fische hauptsächlich an einem Stausee sowohl am Ufer als auch vom Boot. An den meisten Stellen habe ich auch genug Platz zum werfen. Zielfische sind bei mir erst a Mal Forelle und Barsch. Da der Hechtbestand im Gewässer sehr hoch ist, geht mit höchster Wahrscheinlichkeit auch da Mal einer dran.
Meine Idee war, dass ich es mit einer dunkelgrünen 30 m (5 Meter sinkend und der Rest schwebend) in Größe 5 probiere und als Vorfach eine 16er(oder 18er?) Flourocarbon in Länge der Rute.

Macht das soweit Sinn oder liege ich komplett daneben?

Anfang April bin ich beim freundlichen Tacklehändler. Da der aber immer alles andreht was nur geht, möchte ich etwas vorbereitet sein :D

Vielen lieben Dank
Daniel
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zulu6
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von zulu6 »

Grüß dich Daniel,
GrizzleGimo hat geschrieben: 13. März 2025, 11:03 Hoffentlich hab ich zu dem Thema im Forum nichts überlesen.
das spielt keine Rolle. Finde es gut, dass du deine eigene Fragestellung formuliert hast.

Über Rute und Rolle kann ich nicht urteilen,
aus der Distanz erschließt mich mir aber nicht zwangsläufig, weshalb die Rolle unbedingt gleich getauscht werden muss,
zumal du wahrscheinlich erst mal die Wurftechnik aneignen musst - welche man ein Leben lang verfeinert.
Am Beginn meiner Fliegenfischerkarriere war die Rolle "nur" Schnurcontainer und eher nebensächlich.
Aber da gibt es verschiedene Zugänge.


Zu deiner Frage im Detail:
GrizzleGimo hat geschrieben: 13. März 2025, 11:03 Meine Idee war, dass ich es mit einer dunkelgrünen 30 m (5 Meter sinkend und der Rest schwebend) in Größe 5 probiere und als Vorfach eine 16er(oder 18er?) Flourocarbon in Länge der Rute.
Ich interpretiere daraus, dass es vorrangig um Nassfliegen oder Streamerfischen gehen soll.(?)
Mein Setup dafür ist ein WF-F-Schnur (also weight forward floating), im Anschluss ein verjüngendes Sinktip (Länge und Sinkrate situationsabhängig), Vorfachspitze (bei mir Stroft GTM), Fliege
Diese Fischerei ist aus meiner Sicht aber schon etwas spezialisiert - funktioniert mir aber auch im Stillwasser (z.B. Bodensee).

Barsch & Forelle wird mit einem 5er Setup gut passen - bei Hecht könnte das abhängig von den zu erwartenden Größen sehr mühsam bis unverantwortlich werden.
Meine ersten Versuche Pike on Fly hab ich mangels schwererem Gerät mit einem 6er Setup gemacht, allerdings nur mit Stahlvorfach!
60er Hecht ging so, aber zwischenzeitlich fisch ich da lieber #9 Zweihand...
Ein 16er oder 18er FC ist aus meiner Sicht ein Spielzeug bei "Hechtgefahr".

Die Farbe der Schnur wird mMn oft überbewertet. Mir ist wichtig, dass ICH sie sehe.
Wenn VF und Spitze passen, ist die Farbe der Flugschnur meist egal oder fast egal.


Naja, ich glaub es besteht Gefahr, sich selbst zu überholen.
Vielleicht kennst du jemand, der dich mal Probewerfen lassen kann, oder im Zuge eine Wurfkurses verschiedene Schnüre probieren.
Erstmal will ja das Werfen gelernt sein, dann tut man sich leichter, welche Schnüre und/oder Technik einem besser liegt.
...und das kann sich mit fortschreitender Wurfpaxis auch wieder ändern 🙈


Beste Grüße
Jürgen
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Fischen und fischen lassen
(zulu6)
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Palakona
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Palakona »

Servus Daniel.
Und schon ist er da, der wohl häufigste Fehler so vieler Anfänger im Fliegenfischen - es wird gleich der Schwerpunkt auf‘s Tackle gelegt.
Mein Tipp: investiere die Kohle zuerst in einen ordentlichen Anfängerkurs bei einem sehr guten Lehrer! Das ist gut angelegtes Geld, da du dann die Fragen und Antworten gleich vor Ort in die Praxis umlegen kannst.
Zu dem aktuellen Zeitpunkt mit dem derzeitigen Know How bringen dich deine Tacklefragen keinen einzigen Schritt im Fliegenfischen weiter!
Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen (Georg Friedrich Händel)
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GrizzleGimo
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von GrizzleGimo »

Grüße Euch,

vielen Dank für die ausführlichen, ehrlichen und hilfreichen Antworten.

Fazit:
Ich hab einen scheinbar guten "Wurflehrer" hier in der Gegend gefunden und per Mail direkt angefragt ob und wann er Zeit hat. Die Preise scheinen in Ordnung. Ich Fang einfach damit an und schau dann weiter.

Scheinbar gibt der seinen Unterricht auf einem Feld - Klingt erst Mal komisch, ist aber wohl so.

Gerne berichte ich von meiner Erfahrung.



Wie ich auf Fluorcarbon also Vorfach komme weiß ich auch nicht. Niemals würde ich Spinnfischen ohne Stahlvorfach o.ä. wenn Hechtgefahr besteht - Warum dann beim Fliegenfischen ist mir ein Rätsel.

Grüße
Daniel
flymph
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von flymph »

Hallo Daniel,
es gibt bereits sehr viele gute Antworten von den erfahrenen Forenkollegen :thumbs_up:

Speziell die Aussage von Jürgen möchte ich noch einmal herausstreichen:
zulu6 hat geschrieben: 13. März 2025, 17:51 Erstmal will ja das Werfen gelernt sein, dann tut man sich leichter, welche Schnüre und/oder Technik einem besser liegt.
Die Schnur macht oftmals DEN Unterschied zur "geilen" PERSÖNLICHEN Ruten/Schnur-Kombi.
Viel hängt vom persönlichen Rythmus ab - für einen Menschen harmoniert die Kombi und eine andere Person kommt damit nicht klar.

Auch die Angelsituation kann eine Rolle spielen - Bsp.: dezente Trockenfliegenpräsentation vs. größere Tungstennymphe/Streamer oder Wind.

Auch wenn Sink(Tip) Schnüre für gewisse Einsatzzwecke (Stausee kann sicher einer davon sein) Sinn machen können - in der Regel befindet sich eine sehr universell einsetzbare schwimmende Schnur auf der Rolle (ich denke auch am Stausee kann z.B. - zu gewissen Jahres- und Tageszeiten - eine Trockenfliege interessant sein). Es wird mit schwimmenden Schnüren oft auch unter der Wasseroberfläche gefischt (Bsp.: Nymphe, Streamer). Das Handling einer Schwimmschnur ist sicher auch einfacher (Bsp.: Schnur aus dem Wasser bzw. vom Wasser bekommen).

Trockenübungen zum Einstieg ins Fliegenwerfen auf der Wiese sind üblich (keine Ablenkung durch Wasser, Fische, keine Hindernisse, keine Wathose erforderlich, ...). Erst für Wasserwürfe, Präsentationstechniken (Fließgewässer), Schnur vom Wasser abheben, ... braucht es Wasser.

Viel Spaß schon einmal mit deinem neuen Hobby!

P.S. In deiner Gegend gibt es auch traumhafte Fließgewässer, die ich teilweise sogar gut kenne - leider noch nicht fliegenfischenderweise...
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Palakona »

Was mir dazu noch eingefallen ist: In deiner Nähe gibt es den F.V. Lenggries, die Mitglieder befischen u.a. auch den Sylvensteinsee. Es sind auch Fliegenfischer beim Verein, da kannst du sicher Infos aus erster Hand einholen.
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von FlifiSepp »

Ja, da ist sie wieder: Die "Tackle-Seuche"!

Ein typisches Symptom dieser Seuche ist:

Hält vom Wesentlichen des Fliegenfischens ab, dem Werfen lernen und sich auf das Fische fangen zu konzentrieren.

Ein leider schon verstorbener und von mir auch fischereilich sehr geschätzter Fliegenfischerfreund fischte immer nur mit einer einzigen Rute, einer 9 ft. für Klasse 5 mit Schwimmschur (allerdings nicht auf Hecht) und fing immer richtig gut damit.

Die Farbe der Schnur? Bei einer Schwimmschnur sieht der Fisch die Fliegenschnur immer von unten. Was sieht er da gegen den immer helleren Himmel besser? Ein dunkles Grün oder vielleicht weiß oder sogar orange?
Die Antwort gibt eventuell der Kanal Mad River Outfitters, der aus meiner Sicht generell viel Wahres enthält:


LG Sepp
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Seppham14 »

Welche Schnur?
Ich schlage z. b . den Besuch der EWF vor, denn da kannst Ausrüstung probieren, merkst auch, was Dir liegt und dann kannst die Dir liegende Ausrüstung zusammenstellen-
Also: welche Rute(Material, Aktion), Rolle, Flugschnur(DT, WF, Material), Backing, Vorfach(Länge!), Tippet(Dicke,Länge), Fliege(welche!) und welche Wurftechnik mir liegt
Das Ganze ist ein länger dauernder Prozeß und nicht in einem Moment erledigt.
Im Großen und Ganzen ist es ein : Try and error or try and ok. Und Geduld
Bei sehr guten Fliegenfischershops kannst auch so einiges ausprobieren.
Ich fahre nächste Woche z. B. zur Saisineröffnung an die ENNS zum Windhager Wolfgang(Active Fishing), dort kann ich auch gleich verschiedenes ausprobieren , welches er zur Verfügung stellt.
LG,
Sepp
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Pabru »

Ich habe auch am Anfang viel Lehrgeld bezahlt beim Kauf von Schnüren auf Grund von Bewertungen und oder Empfehlungen anderer.

Heute gehe ich mit meiner Rute in den Laden meines Vertrauens, der hat eine gute Auswahl an Schnüren auf Rollen drauf zum ausprobieren. Da wird dann mal durchprobiert und anschließend ist man echt klüger.
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Palakona »

Irgendwie sehe ich es fast als meine Pflicht an, nochmal auf die richtige Reihenfolge hinzuweisen!
Erst kommt das Erlernen einer sauberen Wurftechnik, ERST DANN kommt das Tackle mit probieren verschiedener Ruten, und Schnüren dran!
Kann man nämlich nicht ordentlich - ich meine damit keinesfalls perfekt - werfen, dann passt man seinen Wurfstil der Ausrüstung (Rute + Schnur) an!
Freilich fängt man auch mit einem „Hakenwurschtelsomewherelanding Cast“ seine Fische, aber es wird sich sehr bald Frust wegen vieler Mißerfolge einstellen.
Dazu eine kleine Anektote aus meinem Fliegenfischerleben: Hin und wieder nehme ich einen Gast an meine Gewässer mit. Einer meiner Gäste kam mit einer langen Rute in Schnurklasse 6 und Schusskopf an! BTW - es handelt sich um einen Bach, bei dem man auch ohne Rute die Schnur ans andere Ufer befördern kann.
Er erklärte mir, dass dies von Beginn an seine Lieblingskombi sei. Er war seines Zeichens Autodidakt und hatte niemals eine Unterweisung nötig. Der Fangerfolg - in einem Bach, der vor Fischen nur so wimmelt, hielt sich natürlich in Grenzen, ich hab mich auf der Heimfahrt auf ein Beruhigungsgläschen gefreut.
Ich hoffe, ich konnte das Problem mit der falschen Herangehensweise einigermaßen darstellen?
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Seppham14 »

Danke Peter,
So in etwa wollte ich es auch schreiben.
Habe leider vergessen, das Erlernen der Grundtechniken ( mit denen beginnt es) mittels
Kurs zu schreiben. Dies ist nur bei einem wirklich, wirklich sehr guten Wurflehrer zu empfehlen, auf keinen Fall selber machen- Die Fehler , welche Du unbewusst machst und Dir anlegst, kriegst dann sehr schwer wieder weg
LG,
Sepp
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Re: Schnur ja! Aber welche?

Beitrag von Pabru »

Da gebe ich dir eh recht Peter, nur um das Werfen zu erlernen braucht es auch eine Schnur.

Ich meine auch als nichtgeübter Werfer kann man mit Hilfe eines guten Fachverkäufers eine passende Schnur zum Beginnen finden.
LG. Patrick
<°))))>< <°))))><
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