wie ihr sicher wisst, sind die im Titel erwähnten Länder, sagen wir mal, nicht gerade die allerbesten Freunde.
Doch diesmal sollte es sich harmonisch fügen.
So sprang ich über mein Schatten und platzierte vor einiger Zeit eine Bestellung im Land des Lächelns.
Bei der Bestellung handelt es sich jedoch um etwas typisches des Landes der aufgehenden Sonne.
Ihr könnt euch sicher schon denken, um was es geht...
Dann geschah erstmal monatelang genau nix.
...bis die Tage eben.
Nun war es da, mein Tenkara-China-Stagl, wie so mancher zu sagen pflegt.

Man soll ja nicht über Dinge urteilen, wenn man keine Ahnung hat.

Deshalb entschloss ich mich, mir die Sache genauer anzusehen.
Ja und nun war endlich der Tag gekommen, die ersten Geh- bzw. Flugversuche mit dem neuen Gerät zu machen.
Der Anfang war offen gesagt schon etwas ungewohnt, aber wer ein Gefühl für Fliegenruten hat, kommt mMn rasch damit klar.
Das Wasser war durch die gegenwärtige Witterungslage hoch und eingetrübt. Das machte mir anfangs Probleme in der Bisserkennung mit der grün-schwarzen Schnur bei braun-grün schimmernden Wasser. Aber auch das wurde nach einer kurzen Gewöhungsphase rasch besser.
Werfen, führen, Gefühl fürs Gerät entwickeln – ging alles sehr schnell und so bekam ich einige Fische ans Band. Vor der Drillphase hatte ich anfangs schon ein wenig Respekt – so ganz rollenlos und doch eine um etwa 3m die Rutenlänge überragende Schnurlänge ohne Einzugsmöglichkeit.
Es zeigte sich jedoch – und das ist auch so in der Fibel vom Willi beschrieben – das die Drills ruhiger wahrgenommen werden. So kam es auch mir vor.
Und auch in der Endphase, also da, wo man dann in die Schnur greifen muss und den Fisch in der letzten Phase von Hand führt, ging alles entspannt und gut. Gerade hier hatte ich im Hinterkopf die Befürchtung, dass es zu einem Schnurbruch kommen könnte, falls eine zu starke Flucht des Fisches kam oder zuviel Zug per Hand ausgeübt wurde. Aber wie gesagt, ging erstaunlich gut.
Ich konnte 7-8 Forellen im Bereich 25 cm bei etwa 40 cm fangen, dazu noch eine vorsömmrige kleine Bachforelle und eine Handvoll stieg im Drill auch wieder aus. Aber das waren vom Gefühl her nicht mehr oder weniger als sonst auch.
Hier ein paar Impressionen:
Mein Fazit:
Ich bin froh, dass der Test in meinen Augen wirklich erfolgreich verlaufen ist und meine Erwartungen und Ansprüche erfüllt wurden, denn ich hege einen Hintergedanken dazu…
Da ich dienstlich immer wieder mal in der Gegend meiner Hauswässer unterwegs bin, würde es sich manchmal anbieten, mit einer kleinen „Immerdabei-Ausrüstung“ im Rucksack die Mittagspause am Wasser zu verbringen.
Wenig Zeit, wenig Schnick-Schnack, nur kurz zwischendurch. Und da schien mir Tenkara eine geeignete Methode zu sein, aber was weiß der Laie schon, ohne dass er es ausprobiert.
Nun scheint die Methode der Wahl gefunden – alles, was benötigt wird, passt in ein Fach des Rucksacks, stört nicht beim Weg in die Arbeit mit dem Rad und ist im Handumdrehen einsatzbereit.
Ich sehe das Tenkarafischen als gute Bereicherung meines Spektrums an und werde es neben der klassischen Fliegenfischerei sicher weiterhin auch betreiben und situativ dieser manchmal auch vorziehen.
Gerät:
13 ft Rute, Transportmaß ca. 50cm, Gewicht ca. 120 Gramm
Aktion 7:3 (eigentlich wollte ich 6:4, war da aber leider vergriffen)
Vorfach 5X
Wurfdistanz ca.:
13ft Rute ca. 3,9m + gestreckte Hand nach vorne gebeugter Körper ca. 1m + Schnur 3,9m + Vorfach/Tippet ca. 3m = 11,8m, was auch tatsächlich erreichbarer Radius ist.
Schöne Grüße
Jürgen